Die "goldene Ära" Kabuls
Märkte voll mit frischem Obst, Frauen in kurzen Kleidern und moderne Autos. Lange, bevor die Taliban die Macht über Afghanistan an sich rissen, herrschte in Kabul ein unbeschwertes Leben. Dies zeigen die Bilder des Pädagogikprofessors Dr. Bill Podlich, der ab 1967 ein Jahr in dem Land verbrachte.
Die beiden Töchter von Podlich in den berühmten Paghman-Gärten, die etwa 15 Kilometer außerhalb von Kabul lagen. Im Krieg wurde dieser Ort komplett zerstört.
Die afghanische Hauptstadt Kabul, bevor sie durch die Kriege zerstört wurde.
Jugendliche gingen bis zu ihrem 16. Lebensjahr zur Schule. Die Jahrgangsbesten studierten danach an einem College. Mädchen wie Jungen mussten eine Schuluniform tragen.
Eine Vollverschleierung war weder in der Schule noch auf dem Weg dorthin erlaubt. An einer Schule in Afghanistan wurde im Freien unterrichtet.
Verschleierte Frauen auf dem Markt: Der sogenannte Chadri ist ein Ganzkörperschleier, den viele Frauen aus religiösen Gründen tragen. Später, unter der Herrschaft der Taliban, waren Frauen zur Vollverschleierung verpflichtet.
Auf die Tochter Podlichs wirkte Afghanistan sehr international, wie sie in einem Gespräch mit dem "Spiegel" einmal erzählte. Das Leben spielte sich größtenteils im Freien ab, die Straßen waren immer belebt.
Auf den Tischen türmen sich lokale Speisen: Die meisten Lebensmittel kauften die Afghanen auf den großen Märkten ein.
Jungen schwimmen im Fluss Kabul.
Das Bild zeigt eine der größten stehenden Buddha-Statuen der Welt. Sie war 53 Meter hoch. 2001 wurde sie durch die Taliban zerstört, weil die Scharia ihrer Auslegung zufolge eine Darstellung von menschlichen Figuren verbietet.
Studierende des "Higher Teachers College of Kabul", an dem Bill Podlich im Auftrag der Unesco von 1967 bis 1968 unterrichtete.