Krise in Afghanistan Zwei Drittel der Deutschen befürchten nun viele Flüchtlinge
In Deutschland wächst offenbar die Sorge vor der Ankunft vieler Flüchtlinge aus Afghanistan. Eine große Mehrheit fürchtet laut einer Umfrage eine ähnliche Situation wie 2015.
Die Mehrheit der Bürger befürchtet einer Umfrage zufolge, dass angesichts der Entwicklung in Afghanistan erneut sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Knapp zwei Drittel (62,9 Prozent) sorgen sich vor einer Situation wie 2015, ergab die repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch). Etwa ein Drittel (30 Prozent) sieht das anders. Der Rest ist unentschieden.
Tausende Afghanen versuchen derzeit, aus ihrem Land zu fliehen, nachdem die radikal-islamistischen Taliban innerhalb weniger Wochen faktisch die Macht übernommen haben.
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Vor allem AfD-Anhänger fürchten Flüchtlinge
Besonders AfD-Wähler gaben an, Sorgen vor einem Zustrom Geflüchteter zu haben. Immerhin noch rund drei Viertel der Anhänger von Union und FDP befürchteten demnach eine ähnliche Flüchtlingssituation wie vor sechs Jahren. Unter Grünen-Wählerinnen und -Wählern sehen das lediglich 38,8 Prozent so.
Der Migrationsforscher Steffen Angenendt von der Stiftung Wissenschaft und Politik hält Warnungen vor Flüchtlingszahlen wie 2015 und 2016 aber für überzogen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. In den beiden Jahren kamen mehr als 1,1 Millionen Asylsuchende nach Deutschland, viele von ihnen Syrer. Ihr Weg sei deutlich kürzer und damit weniger kostenintensiv gewesen, als es jetzt der der Afghanen wäre, so Angenendt.
- Nachrichtenagentur dpa