Reaktionen nach Angriff in Mali Kramp-Karrenbauer: "Sind in Gedanken bei diesen Soldaten"
In Mali ist eine Patrouille der UN-Truppe Minusma attackiert worden. Dabei sind auch deutsche Bundeswehrsoldaten verletzt worden. Nicht nur die Verteidigungsministerin reagiert bestürzt.
Bei einem Anschlag auf die Bundeswehr im westafrikanischen Krisenland Mali sind am Freitag mehrere deutsche Soldaten verletzt worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Zahlreiche Politiker zeigen sich bestürzt über den Angriff.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach davon, dass der Anschlag zeige, welchen gefährlichen Situationen sich Soldaten der Bundeswehr aussetzen. Zu genaueren Hintergründen und Auswirkungen des Anschlags wolle man sich erst in den kommenden Tagen äußern: "Heute ist der Tag, an dem wir bei den Verletzten sind."
Das wichtigste sei für Kramp-Karrenbauer, die verletzten Soldaten zu versorgen und möglichst schnell nach Deutschland zu bringen: "Wir sind in Gedanken bei diesen Soldaten."
Die ganze Stellungnahme sehen Sie im Video oben oder hier.
"Hinterhältiger Selbstmordanschlag"
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich zu dem Angriff: „Die Nachricht von dem hinterhältigen Selbstmordanschlag auf Soldaten in Mali hat mich erschüttert." Den Verletzten wünsche er von Herzen baldige und gute Genesung: "Mein und unser aller Dank gilt den Soldatinnen und Soldaten für Ihren gefährlichen Einsatz, bei dem sie jeden Tag in Erfüllung ihrer Pflichten Leib und Leben riskieren."
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Regierungssprecher Steffen Seibert wünschte den Soldaten von Herzen, dass sie wieder gesund werden. "Auch ihre Familien sollen in diesen bangen Stunden wissen, dass wir an sie denken", schrieb er auf Twitter.
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Außenminister Heiko Maas ging noch einen Schritt weiter und schrieb: "Den feigen, hinterhältigen Anschlag verurteile ich auf das Schärfste."
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Annalena Baerbock bekundete ihr Beileid ebenfalls via Twitter: "Was für ein furchtbarer Anschlag auf Bundeswehr-Soldaten in Mali. Meine Gedanken sind bei den Verletzten, ihren Angehörigen und ihren Kameradinnen und Kameraden", schrieb die Grünen-Kanzlerkandidatin.
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SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz nannte den Angriff in Mali einen "feigen Anschlag". Er wünschte den Bundeswehrsoldaten gute Besserung und dankt ihnen für ihren Einsatz.
Einsatz sei "nicht ohne Gefahr"
Auch Armin Laschet hoffte, dass alle Soldaten bald genesen. Gleichzeitig verteidigte der Unions-Kanzlerkandidat den Bundeswehreinsatz in dem westafrikanischen Land. Die Bundeswehr sei "aus sehr gutem Grund" in Mali, sagte der CDU-Bundesvorsitzende und NRW-Ministerpräsident am Freitag am Rande einer Veranstaltung der CDU/FDP-Koalition in Düsseldorf.
Die Bundeswehr solle für Sicherheit im Kampf gegen den Terrorismus in einer der ärmsten Regionen der Erde sorgen. Er halte es für gut, dass Deutsche, Franzosen und andere UN-Staaten einen solchen Einsatz leisteten. "Er ist wichtig, weil er Frieden sichert. Aber er ist nicht ohne Gefahr", sagte Laschet.
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Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, sprach am Nachmittag von "schlimmen Nachrichten". Seine Gedanken seien bei den Verletzten und deren Familien: "Unsere Soldaten riskieren im Dienst ihr Leben. Wir können ihnen nicht genug danken!", teilte Röttgen auf Twitter mit.
Einsatz sei "brandgefährlich"
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, verlangt nach dem jüngsten Anschlag auf deutsche Soldaten in Mali mehr Schutz für die Einsatzkräfte. "Dieser Anschlag zeigt, wie brandgefährlich der Einsatz in Mali ist", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND).
Zwar sei es für weitere Analysen noch zu früh, doch bleibe schon jetzt festzuhalten: "Eine nicht verhandelbare Voraussetzung für die Fortsetzung des Einsatzes ist die Gewährleistung der Rettungskette", sagte Wüstner. "Und grundsätzlich möchte ich daran erinnern, wie notwendig der Schutz unserer Truppen auch durch bewaffnete Drohnen ist."
Ende des Einsatzes gefordert
Die Linke hat angesichts des Angriffs ihre Ablehnung des Mali-Einsatzes betont. "Wir haben immer wieder darauf verwiesen, dass die Situation vor Ort immer problematischer wird und eine Stationierung der Bundeswehr gefährlich und falsch ist", sagte Linken-Parteivize Tobias Pflüger t-online. "Angesichts des schlimmen Anschlags zeigt sich, dass unsere Einschätzung offensichtlich nicht falsch war und ist." Daher fordere die Linke das Ende des Einsatzes. "Wir sind erschüttert, dass es zu einem Anschlag gegen Bundeswehrsoldaten in Mali gekommen ist und sind in Gedanken bei den Verletzten und ihren Angehörigen."
Ähnlich äußerte sich auch Linksfraktionschef Dietmar Bartsch. Er fordere den nächsten Bundestag dazu auf, die Auslandseinsätze der Bundeswehr grundsätzlich zu überdenken. "Ich wünsche mir, dass der nächste Bundestag hier sehr solide, neue Entscheidungen trifft", so Bartsch.
Keine überstürzten Konsequenzen
Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, sprach sich dagegen aus, nun überstürzt über Konsequenzen zu diskutieren. "Es ist nicht die Stunde der Schnellschüsse, sondern der Empathie. Für Analysen muss es später Zeit geben", sagte Nouripour t-online. "Das Wichtigste nach diesem feigen Anschlag ist die schnelle und vollständige Genesung der Soldaten."
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa