Viele Frauen und Kinder Flüchtlingsboot kentert vor Tunesien – Dutzende Tote
Vor der tunesischen Küste ist es zu einem furchtbaren Unglück gekommen: Ein Boot mit 53 Menschen an Bord ist gesunken, 46 Insassen konnten nur noch tot geborgen werden.
Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Küste Tunesiens sind mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien mindestens 23 Frauen und zwei Kinder, sagte ein Behörden-Vertreter. Die Küstenwache suche das Schiff nach weiteren Vermissten ab. Am Dienstag waren bereits 20 Leichen vor der Küste von Sfax gefunden worden. Insgesamt 53 Personen waren am Wochenende mit dem Boot nach Italien aufgebrochen.
Die Suche der tunesischen Marine und Küstenwache nach möglichen weiteren Toten ist noch nicht beendet. An Bord des Bootes sollen sich nach Angaben anderer Migranten insgesamt 53 Menschen befunden haben. Es war demnach in der Nacht zum vergangenen Freitag von der tunesischen Küste aus in Richtung Italien aufgebrochen.
Kapitän des Bootes unter den Opfern
Laut den ersten gerichtsmedizinischen Untersuchungen stammte die Mehrzahl der Toten aus Subsahara-Afrika, wie der Gerichtssprecher mitteilte. Auch der Kapitän des Bootes, ein 48-jähriger Tunesier, sei unter den Toten.
Seit einigen Monaten versuchen immer mehr Migranten, von Tunesien aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR stieg die Zahl der Überfahrten von Januar bis April um mehr als 150 Prozent.
Tunesien liegt unweit der Küste Siziliens und dient deswegen als Transitland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa wollen. Immer wieder ertrinken dabei Menschen. Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) kamen seit 2014 bei der Flucht über das Mittelmeer mehr als 20.000 Menschen ums Leben. Bei einem der schlimmsten Bootsunglücke vor Tunesien starben 2019 mindestens 86 Menschen, nachdem ihr Schiff auf der Fahrt von Libyen nach Europa kenterte.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters