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Mexiko: Mann stirbt nach Festnahme – Polizist bei Krawallen angezündet


Proteste gegen Polizeigewalt
Polizist bei Krawallen in Mexiko angezündet

Von dpa, t-online, to

Aktualisiert am 05.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Fahrzeug steht in Flammen.Vergrößern des Bildes
Ein Fahrzeug steht in Flammen. Auch in Mexiko hat es Proteste wegen des Todes eines Mannes nach dessen Festnahme durch die Polizei gegeben. (Quelle: El Universal/El Universal via ZUMA Wire/dpa./dpa)

In Mexiko wird bei Ausschreitungen am Rande einer Demonstration ein Beamter angezündet. Die Proteste richten sich gegen Polizeigewalt. Vorher stirbt ein 30-Jähriger in Gewahrsam.

Bei gewaltsamen Protesten in Mexiko hat ein Demonstrant einen Polizisten in Brand gesetzt. Vorher wurde wegen des Todes eines Mannes nach dessen Festnahme durch die Polizei demonstriert. Dutzende Menschen gingen am Donnerstag in der Stadt Guadalajara auf die Straße, nachdem bekannt geworden war, dass Giovanni López bereits am 5. Mai in Polizeigewahrsam gestorben war.

Gouverneur machte Stadtverwaltung verantwortlich

Zusammen mit der Kennung #JusticiaparaGiovanni (Gerechtigkeit für Giovanni) zirkulierte in sozialen Medien ein Video, das zeigen soll, wie der 30-Jährige am Tag zuvor in der Stadt Ixtlahuacán gewaltsam festgenommen wurde – Berichten zufolge, weil er sich nicht an die im Bundesstaat Jalisco geltende Mundschutzpflicht gehalten hatte.

Nach Angaben der örtlichen Polizei sei López wegen eines Verwaltungsvergehens und eines Angriffs auf Polizisten festgenommen worden, schrieb der Gouverneur von Jalisco, Enrique Alfaro, bei Twitter. Es sei eine "Gräueltat", was daraufhin geschehen sei. Alfaro machte die Stadtverwaltung dafür verantwortlich und kündigte eine Untersuchung an. Die mexikanische Vertretung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte verurteilte López' Tod und forderte eine unabhängige Untersuchung.

Die Proteste schlugen in Gewalt gegen die Polizei um

Bei Protesten vor dem Regierungspalast in Guadalajara, der Hauptstadt von Jalisco, wurden zwei Polizeiautos angezündet. Nach Angaben der Stadtverwaltung gab es 26 Festnahmen. Ein Demonstrant habe einen Polizisten angezündet. Mexikanischen Medienberichten zufolge geht es dem Polizisten gut. Auf Twitter kursiert ein Bild, das den Motorradpolizisten zeigen soll.

In einer Online-Petition mit mehr als 100.000 Unterschriften hieß es, Polizisten hätten López zu Tode gefoltert. Hinterher habe der Bürgermeister von Ixtlahuacán dessen Bruder 200.000 Peso (rund 8.000 Euro) geboten, um diesen zum Schweigen zu bringen.

In Jalisco hat das Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) viel Macht. Auf das Konto von Kartellen und anderen Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind, geht ein Großteil der Gewalt in Mexiko. Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land fast 100 Mordopfer pro Tag registriert. Oft haben die Gangster Verbindungen zu örtlichen Sicherheitskräften. Die meisten Verbrechen werden nie aufgeklärt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigenen Recherchen
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