Trotz Militär-Abzug Pro-iranische Milizen drohen US-Truppen mit Anschlägen
Eigentlich wollen US-Truppen die irakische Armee gegen den IS unterstützen. Doch die Lage spitzt sich zu: pro-iranische Milizen drohen Washington mit Anschlägen. Allein in diesem Monat starben drei Soldaten.
Trotz des US-Abzugs von irakischen Militärstützpunkten drohen pro-iranische Milizen Washington mit weiteren Angriffen. Die US-Truppen seien nicht wirklich aus dem Irak abgezogen, sondern nur an sicherere Orte verlegt worden, sagte der Sprecher der Miliz Kataib Hisbollah, Mohammed Muhi. "Wir werden sie weiter angreifen, wo immer sie sind, denn wir sind der Meinung, dass sie illegal im Irak sind. Wir warnen die amerikanischen Kräfte vor jeglicher Aggression gegen das irakische Volk."
Die im Irak stationierten US-Truppen unterstützen die irakische Armee im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Doch seit Wochen wachsen die Spannungen zwischen ihnen und pro-iranischen bewaffneten Gruppen. Die USA hatten im Januar bei einem Raketenangriff den iranischen Top-General Khassem Soleimani und den hohen irakischen Milizenanführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet.
Soldaten auf Stützpunkten getötet
Kataib Hisbollah und andere Milizen drohten Washington danach mit Vergeltung. Immer wieder schlagen Raketen auf Stützpunkten ein, die die USA nutzen. Dabei starben in diesem Monat unter anderem zwei amerikanische Soldaten und eine britische Soldatin.
Die USA haben sich in diesem Monat von drei Basen im Irak zurückgezogen. Am Sonntag verließen sie den Militärstützpunkt K1 nahe der Stadt Kirkuk im Nordirak. Zuvor hatten sie bereits die Stützpunkte Al-Kaim nahe der irakisch-syrischen Grenze und die Basis Kajara West an die Iraker übergeben.
"Dieser seit langem geplante Schritt wurde mit der irakischen Regierung abgestimmt", schrieb Bündnis-Sprecher Myles Caggins bei Twitter. Die Soldaten der Koalition würden den Kampf gegen den IS von "weniger Orten" mit "weniger Gesichtern" unterstützen.
- Nachrichtenagentur dpa