Feier mit hochrangigen Politikern Schüsse bei Gedenkfeier in Kabul – mindestens 27 Tote
Bei einer schiitischen Gedenkfeier in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 27 Menschen getötet worden, viele weitere wurden verletzt. Unbekannte hatten mit Schnellfeuerwaffen in die Menge geschossen.
Bei einer Gedenkveranstaltung für einen schiitischen politischen Anführer sind am Freitag im Westen der afghanischen Hauptstadt Kabul mindestens 27 Menschen getötet worden. Weitere 29 Menschen wurden bei dem Angriff auf die Veranstaltung mit hochrangigen Politikern nach Angaben des Innenministeriums verletzt. Ein Sprecher der militant-islamistischen Taliban dementierte auf Twitter umgehend, für den Angriff verantwortlich zu sein.
Nach offiziellen Angaben nahmen auch der Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah sowie hochrangige Politiker an der Veranstaltung für den prominenten Anführer der schiitischen Hasara-Gemeinschaft, Abdul Ali Masari, am Freitagmorgen teil. Alle hochrangigen Politiker sollen sich nach Angaben des Abdullah-Sprechers in Sicherheit befinden.
Schüsse während der Eröffnungsfeier
"Das Ziel des Angriffs war nicht klar, aber Dr. Abdullah ist jetzt an einem sicheren Ort", sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Während der Eröffnungsrede von Karim Chalili, dem Vorsitzenden des Hohen Friedensrats Afghanistans, seien Schüsse und Explosionen zu hören gewesen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Zahl der Angreifer sei zunächst nicht bekannt. Diese sollen mit Schnellfeuerwaffen auf die Versammlung geschossen haben.
Spezialkräfte machten sich auf den Weg in das Gebiet, wie Nasrat Rahimi, Sprecher im afghanischen Innenministerium, erklärte. Der Angriff auf die Veranstaltung erfolgte demnach von einem höher gelegenen Gebäude aus.
"Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
"Der Angriff ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen die nationale Einheit Afghanistans", twitterte Afghanistans Präsident Aschraf Ghani. Außerdem habe er sich bei Abdullah und Chalili in einem Telefongespräch über deren Gesundheitszustand erkundigt, schrieb Ghani weiter.
Bereits 2018 und 2019 hatte es Angriffe auf Feierlichkeiten zu Ehren von Abdul Ali Masari gegeben. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben.
- Nachrichtenagentur dpa