In der Nähe von Damaskus Syrische Armee entdeckt Massengrab toter Zivilisten
Ost-Ghuta befand sich lange Zeit in den Händen von Dschihadisten und Rebellen. Inzwischen hat die syrische Armee das Gebiet zurückerobert – und soll einen grausamen Fund gemacht haben.
Die syrische Armee hat einem staatlichen Medienbericht zufolge in einer ehemaligen Rebellenhochburg nahe der Hauptstadt Damaskus ein Massengrab mit sterblichen Überresten von rund 70 Menschen entdeckt. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana schrieb, bei den Toten in der Region Ost-Ghuta handele es sich um "Zivilisten und Sicherheitskräfte, die von Terrorgruppen hingerichtet wurden".
Die dicht besiedelte Region Ost-Ghuta östlich von Damaskus wurde rund sechs Jahre lang von Rebellen und Dschihadisten kontrolliert. Im April 2018 eroberten syrische Regierungstruppen die Region in einer Offensive zurück, dabei wurden mindestens 1.700 Zivilisten getötet.
Wie Sana unter Berufung auf einen ranghohen Polizeibeamten berichtete, wurden die Opfer aus dem Massengrab zwischen 2012 und 2014 getötet. Das Massengrab in der Nähe der Stadt Duma befindet sich in einem Gebiet, das damals von der islamistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam kontrolliert wurde. Laut Sana waren viele der Opfer, darunter auch eine Frau, gefesselt und durch Kopfschüsse getötet worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
In Syrien wurden in den vergangenen Jahren viele Massengräber gefunden, vor allem in Gebieten, die vorher von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" kontrolliert wurden. Seit Beginn des Syrien-Konflikts im Jahr 2011 wurden nach Angaben von Aktivisten mehr als 380.000 Menschen getötet worden. Tausende weitere werden vermisst.
- Nachrichtenagentur AFP