Nach UN-Vermittlung Libysche Konfliktparteien bereit zu dauerhafter Waffenruhe
In Libyen herrscht Bürgerkrieg. Mehrere Staaten haben deshalb versucht, eine Friedenslösung für das Land zu finden. Nun sind libysche Konfliktparteien offenbar zu einem Waffenstillstand bereit.
Die Konfliktparteien im Bürgerkriegsland Libyen sind nach Angaben des UN-Sonderbeauftragten Ghassan Salamé bereit zu Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand. Vertreter beider Seiten hätten in Genf die Bereitschaft erklärt, die bestehende Feuerpause in einen "stabileren" Waffenstillstand zu verwandeln, sagte Salamé am Dienstag. Details darüber sollten in den zunächst bis Donnerstag laufenden Gesprächen geklärt werden.
In Genf kommen seit Montag unter UN-Vermittlung erstmals hochrangige Offiziere beider Seiten des Konflikts zusammen – je fünf Vertreter von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch sowie von General Chalifa Haftar, der eine Offensive auf Libyens Hauptstadt Tripolis angeordnet hat. Zu einem direkten Treffen der Delegationen kam es laut Salamé zunächst nicht, die Zeit dafür werde aber kommen.
Waffenlieferungen trotz Beschlüssen auf Berliner Libyen-Konferenz
Nach dem Libyen-Gipfel im Januar in Berlin soll in Genf unter anderem geklärt werden, unter welchen Bedingungen die seit 12. Januar geltende Feuerpause in einen Waffenstillstand verwandelt werden könnte. Dabei geht es vor allem um die Frage, wer diesen überwachen würde und welche Rolle die Vereinten Nationen und die libyschen Behörden dabei spielen würden. Zudem ist die Frage, ob und in welchem Maß die Konfliktparteien im Fall einer Einigung schwere Waffen aus den umkämpften Gebieten abziehen würden.
In Libyen war nach dem Sturz und der Tötung des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Regierung von Al-Sarradsch ist international anerkannt, hält aber nur kleine Gebiete rund um Tripolis im Westen des Landes. Gegen Al-Sarradsch kämpft Haftar mit seinen Verbündeten, die weite Teile des ölreichen Landes beherrschen und ebenfalls aus dem Ausland unterstützt werden.
- Nachrichtenagentur dpa