Bei Flucht abgefangen Migrant in Libyen vor Augen von UN-Helfern erschossen
In Libyen ist ein Migrant erschossen worden. Helfer der UN mussten den Tod des Sudanesen mit ansehen – für die Organisation ein klares Argument dafür, Flüchtlinge nicht nach Libyen zurückzuschicken.
Vor den Augen von UN-Helfern ist in Libyen ein Migrant aus dem Sudan erschossen worden. Die UN-Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) verurteilten den Vorfall am Freitag in Genf scharf. Es sei ein neuer Beweis dafür, dass das Bürgerkriegsland Libyen kein sicheres Land sei und Migranten unter keinen Umständen dorthin zurückgebracht werden dürften, sagte UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley. Eine solche Tragödie sei nur eine Frage der Zeit gewesen, urteilte IOM-Sprecher Leonard Doyle.
Der Mann sei in einer Gruppe von 103 Menschen gewesen, die die Küstenwache bei der versuchten Flucht Richtung Europa abgefangen und nach Libyen zurückgebracht hatte, berichtete eine IOM-Sprecherin. Die Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, hätten sich gewehrt, weil sie in ein Internierungslager gebracht werden sollten. IOM-Helfer waren vor Ort. Wer bei dem Vorfall auf dem Militärgelände Abusitta geschossen habe, sei unklar, sagte die Sprecherin.
Unmenschliche Zustände in libyschen Internierungslagern
Die EU steht unter wachsender Kritik von Menschenrechtlern, weil sie die libysche Küstenwache unterstützt, Migranten abzufangen und zurück an Land zu bringen. In den libyschen Internierungslagern herrschen nach Angaben von UN-Organisationen unmenschliche Zustände.
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Die Menschen seien eingepfercht, würden kaum versorgt und Gewalt sei an der Tagesordnung. Vor zwei Monaten waren 53 Migranten bei einem Luftangriff auf ein Internierungslager in Tadschura im Osten der Hauptstadt Tripolis umgekommen.
- Nachrichtenagentur dpa