Verstoß gegen Ölembargo Urteil: Iranischer Tanker darf Gibraltar verlassen
Anfang Juli stoppte die britische Marine einen Tanker aus dem Iran vor Gibraltars. Nun darf das Schiff weiterfahren, urteilte das höchste Gericht des britischen Überseegebiets. Damit erteilte es auch den USA eine Absage.
Das Oberste Gericht des britischen Überseegebiets Gibraltar hat das Auslaufen des seit Anfang Juli dort festgesetzten iranischen Öltankers "Grace 1" erlaubt. Ein Antrag der US-Regierung, das Schiff dauerhaft zu beschlagnahmen, wurde damit am Donnerstag verworfen. Großbritannien hatte die mit iranischem Erdöl beladene "Grace 1" mit der Begründung festgesetzt, dass sie im Verstoß gegen EU-Sanktionen Erdöl nach Syrien habe transportieren wollen.
Der Tanker war am 4. Juli vor der Küste Gibraltars von der britischen Marine gestoppt worden. Seitdem wird er festgehalten wegen des Verdachts, dass das Schiff Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Dies wurde als Verstoß gegen EU-Sanktionen gewertet. Der Iran bestreitet die Vorwürfe. Er setzte als Vergeltung zwei Wochen später einen britischen Tanker in der Straße von Hormus wegen angeblicher Verstöße gegen das Seerecht fest.
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Wie die Zeitung "Gibraltar Chronicle" berichtete, kam der Vorstoß des US-Ministeriums nur wenige Stunden vor erwarteten Freigabe der "Grace 1". Ihr Kapitän sowie drei Offiziere seien bereits aus der Haft entlassen worden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor einer früheren Gerichtsanhörung von einem Insider in Gibraltar erfahren, dass das Schiff wahrscheinlich freies Geleit erhalten werde. Dies steht nun allerdings wieder infrage – ebenso wie ein möglicher Tausch der "Grace 1" gegen den vom Iran festgesetzten britischen Tanker.
- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters