"Das kann in die Luft gehen" Iran: USA machen Golfregion zum Pulverfass
Die Waffenlieferungen der USA an Golfstaaten trägt maßgeblich zur Konfliktsituation bei. Die Situation in der Region sei explosiv, heißt es aus dem iranischen Außenministerium.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat US-Waffenlieferungen an Staaten der Golfregion scharf kritisiert. Die Vereinigten Staaten und deren Verbündeten machten damit aus der Region ein "Pulverfass, das in die Luft gehen kann", sagte Sarif dem Fernsehsender Al-Dschasira am Montag während eines Besuchs in Katar. Er bezeichnete die Rüstungsgeschäfte als Bedrohung.
Die USA hätten allein im vergangenen Jahr Waffen im Wert von 50 Milliarden Dollar (44,5 Milliarden Euro) in der Golfregion verkauft, sagte Sarif. Einzelne Staaten mit weniger als einem Drittel der Bevölkerung des Iran würden 87 Milliarden Dollar für neue Waffen ausgeben.
Die Spannungen in der Golfregion hatten zuletzt massiv zugenommen, nachdem der Iran wiederholt Tanker in der Straße von Hormus festgesetzt hatte. Mitte Juli beschlagnahmten die Revolutionsgarden den unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker "Riah". Wenig später setzten sie in der Straße von Hormus, der Meerenge zwischen Persischem Golf und dem Golf von Oman, den britischen Tanker "Stena Impero" fest. Zudem wurden mehrere Tanker angegriffen, wofür Washington ebenfalls Teheran verantwortlich machte.
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Vor diesem Hintergrund pochen die USA bei ihren europäischen Verbündeten auf einen Marine-Einsatz vor der Küste des Iran. US-Präsident Donald Trump hatte im Mai vergangenen Jahres einseitig den Austritt seines Landes aus dem internationalen Atomabkommen verkündet und verfolgt seitdem eine Politik des maximalen Drucks gegenüber Teheran.
- Nachrichtenagentur AFP