Trotz Friedensverhandlungen Taliban rufen zu Gewalt gegen Wahlen in Afghanistan auf
Afghanistan kommt nicht zur Ruhe: Erst kürzlich starben 20 Menschen bei einem Anschlag. Nun ruft die Taliban seine Kämpfer dazu auf, sich gegen die Wahlen Ende September zur Wehr zu setzen.
Die radikalislamische Taliban hat zu Gewaltakten gegen die im September anstehenden Wahlen in Afghanistan aufgerufen. Auch forderten sie in einer Erklärung am Dienstag auf ihrer Website die Bevölkerung auf, den Urnengang zu boykottieren.
Die Taliban warnten die Bevölkerung davor, an politischen Kundgebungen teilzunehmen, weil sie Zielscheibe von Angriffen werden könnten. Auch riefen sie ihre Kämpfer dazu auf, sich gegen die Wahlen zu wehren – was einem Aufruf zu Anschlägen gleichkommt.
USA und Taliban verhandeln in Doha
Die afghanischen Präsidentschaftswahlen sind für den 28. September angesetzt, viele Beobachter gehen aber davon aus, dass sie erneut verschoben werden könnten. Wegen der Friedensgespräche zwischen den USA und der Taliban waren sie dieses Jahr bereits zweimal vertagt worden. Beide Seiten setzten am Wochenende ihre Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha fort, während bei Anschlägen in Kabul und in der Provinz Kandahar insgesamt mindestens neun Menschen getötet wurden.
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Die Taliban und andere Rebellengruppen hatten bei vergangenen Präsidentschaftswahlen zahlreiche Anschläge verübt. Afghanistan wurde auch während des diesjährigen Wahlkampfs bereits wiederholt von Gewalt erschüttert. Bei einem Anschlag auf das Wahlkampfbüro des Vizepräsidentschaftskandidaten Amrullah Saleh in Kabul wurden Ende Juli mindestens 20 Menschen getötet und 50 weitere verletzt.
- Nachrichtenagentur AFP