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Iran-Konflikt: Briten sprechen von "feindlicher Handlung" des Iran


Bericht: Tanker war in Gewässern des Oman
Briten sprechen von "feindlicher Handlung" des Iran

Von dpa, afp, ds

Aktualisiert am 20.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Die "Stena Imperio" im Persischen Golf: Das von Iran festgesetzte Schiff wurde gezwungen, vor Bandar Abbas zu ankern.Vergrößern des Bildes
Die "Stena Imperio" im Persischen Golf: Das von Iran festgesetzte Schiff wurde gezwungen, vor Bandar Abbas zu ankern. (Quelle: Reuters)

Nachdem der Iran einen britischen Tanker gestoppt hat, spitzt sich die Situation im Persischen Golf immer weiter zu. Nun gibt es Berichte, dass sich das Schiff gar nicht in iranischen Gewässern befunden haben soll.

Der vom Iran festgesetzte britische Öltanker ist nach einem Bericht des Nachrichtensenders Sky News in den Gewässern des Omans gestoppt worden. Die britische Verteidigungsministerin Penny Mordaunt habe den Vorfall daher als "feindliche Handlung" eingestuft, berichtete Sky News weiter. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag nicht kommentieren.

Derweil hat hat die britische Regierung den Geschäftsträger des Iran in London einbestellt. Das teilte das Außenministerium in London mit. Der britische Nationale Sicherheitsrat (Cobra) plante für den Nachmittag ein zweites Treffen in London. Außenminister Jeremy Hunt hatte dem Iran mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, schloss aber Militäraktionen aus.

Unions-Politiker will Geleitschutz für Handelsschiffe

Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Johann Wadephul hat die Bundesregierung aufgefordert, im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) ein Mandat für einen Geleitschutz für Handelsschiffe im Golf zu beantragen. "Es wäre richtig und der Situation angemessen, eine Resolution des UN-Sicherheitsrates für eine solche Mission im Golf von Oman anzustreben", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. "Für so eine militärische Aktion braucht man eine sichere völkerrechtliche Grundlage", fügte er mit Blick auf Ankündigungen der USA, selbst mit Alliierten einen derartigen Marineverband organisieren zu wollen, hinzu.

Auch die EU äußerte sich zu Beschlagnahmung des britisches Tankers: Das Festsetzen der "Stena Impero" löse "tiefe Besorgnis" aus, erklärte das EU-Büro für Auswärtige Angelegenheiten. "In einer bereits angespannten Lage bringt diese Entwicklung Risiken für eine weitere Eskalation mit sich und unterläuft die anhaltenden Bemühungen, einen Weg zu Beilegung der gegenwärtigen Spannungen zu finden", hieß es in der Stellungnahme weiter.

Die "Stena Impero" fuhr unter britischer Flagge

Der vom Iran festgesetzte Öltanker "Stena Impero" fuhr unter britischer Flagge in der Straße von Hormus. Der Tanker soll laut Teheran internationale Vorschriften nicht beachtet haben. Auch der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker "Mesdar" des britischen Unternehmens Norbulk Shipping UK war in Richtung Iran abgedrängt worden. Die "Mesdar" ist aber wieder freigegeben.


Die Straße von Hormus ist ein strategisch wichtiges Nadelöhr für den Transport von Erdöl. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert. Eine Schließung des Seewegs für den internationalen Öltransport hätte daher voraussichtlich gravierende Folgen für die Weltwirtschaft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, AFP
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