Eskalation in Nahost Iran schließt Verhandlungen mit den USA aus
Der Konflikt in der Golf-Region wird sich wohl kurzfristig nicht lösen lassen. Der Iran teilte mit, dass er momentan nicht mit den USA in einen Dialog treten wolle.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat einen Dialog mit den USA zum Abbau der aktuellen Spannungen ausgeschlossen. "Nein, es gibt keine Möglichkeit für Verhandlungen", sagte Sarif nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo in Tokio. Demnach antwortete er auf eine Frage, ob er offen für bilaterale Gespräche mit Washington sei, um die Spannungen abzubauen.
Der Iran hatte den USA eine "inakzeptable Eskalation" der Spannungen vorgeworfen, nachdem Washington seine Streitkräfte in der Region massiv verstärkt hatte. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif betonte, sein Land zeige "maximale Zurückhaltung" angesichts des Vorgehens Washingtons. Saudi-Arabien machte den Iran für einen Drohnenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf saudiarabische Ölanlagen verantwortlich.
"Die Eskalation durch die USA ist inakzeptabel", sagte Sarif bei einem Besuch in Tokio. Trotz der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump vor einem Jahr zum Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen lasse die iranische Regierung "maximale Zurückhaltung" walten. Teheran fühle sich weiterhin dem Abkommen "verpflichtet" und halte laut internationalen Kontrollen seine Verpflichtungen ein, betonte Sarif.
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Trump hatte im Mai 2018 den Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen verkündet und scharfe Sanktionen verhängt. Nach ihrer weiteren Verschärfung kündigte Teheran Anfang Mai an, bestimmte Bestimmungen des Atomabkommens nicht mehr einzuhalten. Zudem warnte der Iran, binnen 60 Tagen zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, sollten die verbliebenen Vertragspartner ihm nicht entgegenkommen.
- Nachrichtenagentur AFP