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Nordirak: Massengrab von IS-Opfern erstmals geöffnet


Eines von 200 Gräbern
Nordirak: Massengrab von IS-Opfern erstmals geöffnet

Von afp
15.03.2019Lesedauer: 1 Min.
Polizei-Spezialisten betrachten ein Massengrab im Irak (Symbolbild): In den nach 2014 vom IS kontrollierten Gebieten im Norden und Zentrum werden mehr als 200 Massengräber vermutet.Vergrößern des Bildes
Polizei-Spezialisten betrachten ein Massengrab im Irak (Symbolbild): In den nach 2014 vom IS kontrollierten Gebieten im Norden und Zentrum werden mehr als 200 Massengräber vermutet. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)
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Im Nordirak ist zum ersten Mal ein Massengrab geöffnet worden, in dem jesidische Opfer des IS begraben wurden. Insgesamt gibt es wohl 200 Massengräber mit 12.000 Toten.

In der Sindschar-Region im Nordirak ist erstmals ein Massengrab mit jesidischen Opfern der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) geöffnet worden. Die Zeremonie in der Ortschaft Kodscho fand im Beisein von Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad statt, die selbst aus dem Ort stammt. Nach der Eroberung durch die IS-Miliz im August 2014 waren dort womöglich hunderte Männer und Frauen ermordet worden, während mehr als 700 Frauen und Kinder entführt wurden.

Auch Murad wurde damals als Sexsklavin verschleppt und mit einem Dschihadisten verheiratet. Die 25-jährige Jesidin wurde vergangenes Jahr für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt in Konflikten mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

In den nach 2014 vom IS kontrollierten Gebieten im Norden und Zentrum werden mehr als 200 Massengräber mit bis zu 12.000 Toten vermutet. Nur eine kleine Zahl wurde bisher geöffnet.


Der Leiter einer UN-Untersuchungskommission zu den IS-Verbrechen, Karim Asad Ahmad Khan, sagte, die Exhumierung der Toten in Kodscho sei "ein bedeutender Moment". Die UNO prüft derzeit, ob die Massaker an den Jesiden einen Völkermord darstellen. Die vor allem im nordirakischen Sindschar-Gebirge ansässige kurdischsprachige monotheistische Minderheit wird seit langem wegen ihres Glaubens von radikalen Islamisten angefeindet und verfolgt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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