"Zum Schweigen bringen" CIA soll Beweise im Fall Khashoggi haben
Den Mord an dem saudischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi soll Kronprinz Mohammed bin Salman persönlich beauftragt haben. Eine türkische Zeitung berichtet über den genauen Wortlaut.
Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Bericht der türkischen Zeitung "Hürriyet" eine Tonaufnahme, die auf eine Verwicklung des saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Tod des Journalisten Jamal Khashoggi hinweist. Demnach habe Bin Salman angeordnet, "Khashoggi sobald wie möglich zum Schweigen zu bringen".
Auf der "Hürriyet"-Internetseite wird ein prominenter türkischer Kommentator mit den Worten zitiert, CIA-Chefin Gina Haspel habe bei ihrem Besuch in der Türkei im vergangenen Monat signalisiert, dass es eine derartige Aufnahme gebe.
US-Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt demonstrativ hinter Saudi-Arabien und Salman gestellt. Die USA blieben ein "unerschütterlicher Partner" Saudi-Arabiens, auch wenn der Kronprinz Kenntnis von dem Verbrechen gehabt haben könnte, sagte Trump. Und weiter: "Es könnte sehr gut sein, dass der Kronprinz von diesem tragischen Vorfall wusste – vielleicht hat er es und vielleicht auch nicht!"
EU fordert transparente Aufklärung
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini forderte unterdessen, alle "wirklich Verantwortlichen" für die Tötung Khashoggis zur Rechenschaft zu ziehen. "Die Verantwortlichen, die wirklich Verantwortlichen für diese schreckliche Tötung müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Mogherini am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara.
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"Für uns bedeutet Rechenschaft nicht Rache", fügte Mogherini hinzu. Sie forderte eine "vollständig transparente und glaubwürdige Ermittlung" zu dem Fall. Die EU sei "schon immer etwa gegen jegliche Anwendung der Todesstrafe" gewesen, erwarte aber "entsprechend unserer Prinzipien und Werte" eine "umfassende, transparente und faire Ermittlung".
Anfang Oktober in Istanbul ermordet
Khashoggi war am 2. Oktober verschwunden, nachdem er das saudi-arabische Konsulat in Istanbul betreten hatte. Erst nach wochenlangem internationalen Druck gab die Führung in Riad zu, dass der regierungskritische Journalist von Agenten des Königreichs getötet wurde. Die Türkei hat wiederholt gefordert, dass die Auftraggeber der Tötung zur Verantwortung gezogen werden, hat bislang aber nicht den Kronprinzen direkt beschuldigt.
- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters