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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Drohkulisse vor Olympia Nordkorea provoziert mit seinen Langstreckenraketen
Nordkorea hat bei einer Militärparade kurz vor den Olympischen Spielen offenbar seine Interkontinental-Raketen zur Schau gestellt – darunter die berüchtigten Hwasong-15. Sie sollen auch das US-Festland erreichen können.
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-Un hat einen Tag vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Südkorea mit einer Militärparade seine Macht demonstriert. Tausende Soldaten ließ er in Pjöngjang an sich vorüberziehen – und offenbar auch die Interkontinental-Raketen, mit denen er sowohl die Nachbarstaaten als auch die USA bedroht.
Berüchtigte Hwasong-15 öffentlich zu sehen
Analysten identifizierten nach Durchsicht der Bildes des nordkoreanischen Staatsfernsehens mindestens sechs Raketentypen, darunter die erst kürzlich getestete Hwasong-15. Joseph Dempsey, Militärexperte des International Institute for Strategic Studies in London, schrieb:
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Die Rakete wurde Ende November getestet und soll auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Möglicherweise könnte sie auch das US-Festland erreichen. Das gibt zumindest die nordkoreanische Führung an. Als einzige Raketen bei der Parade seien die Hwasong-15 auf mobilen Abschussstationen montiert gewesen, schreibt Dempsey weiter. Andere Raketentypen wurden auf Sattelzügen zur Schau gestellt.
Reichweite der Hwasong-15 umstritten
Kim Jong-Un beschrieb die "strategischen Streitkräfte" als ein mächtiges und wertvolles "Schwert", um das Land gegen die Politik der USA zu verteidigen. Die Militärparade unterstreiche den Status Nordkoreas als Militärmacht der Weltklasse.
Experten zweifeln an der tatsächlichen Reichweite der Hwasong-15, können die Umsetzbarkeit der Drohungen bislang aber auch nicht völlig ausschließen.
Mit der Hwasong-15 und dem Vorgängermodell Hwasong-14 seien mehr Interkontinentalraketen als je zuvor gezeigt worden. Das demonstriere nach Meinung von Beobachtern auch Nordkoreas Fähigkeit, diese Raketen im größeren Stil produzieren zu können. Ob die gezeigten Raketen auch wirklich einsatzfähig waren, ist unklar.