Im besetzten Westjordanland Israel genehmigt mehr als 1100 neue Siedlerwohnungen

Mit mehr als 1100 neuen Wohnungen treibt Israel die Besiedlung im besetzten Westjordanland voran. Verteidungsminister Avigdor Lieberman macht sich für Tausende weiterer Unterkünfte stark.
Israel hat nach Angaben einer israelischen Menschenrechtsorganisation 1122 neue Wohnungen im besetzten Westjordanland genehmigt. Das zuständige Komitee habe den Bauplänen in 20 Siedlungen und Außenposten zugestimmt, teilte Peace Now mit. Der Bau weiterer 651 Wohnungen sei ausgeschrieben worden. Das Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht dazu.
Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte mit, den Bau von 1285 Wohnungen zur Genehmigung vorzubringen und die Planung weiterer 2500 vorantreiben zu wollen. Die 1285 Wohnungen sollten noch in diesem Jahr gebaut werden. "Wir haben versprochen, eine bestimmte Zahl von Baugenehmigungen in Judäa und Samaria pro Jahr zu bestätigen, und wir stehen zu unserem Wort", sagte Lieberman.
EU: Israelische Siedlungen verhindern Frieden
Nach der US-Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt hatten im Dezember israelische Medien von einem geplanten massiven Siedlungsausbau berichtet. Israels Bauministerium habe einen Entwurf für drei neue Siedlungen für 10.000 Menschen im Jordantal vorgelegt, schrieb die Zeitung "Haaretz". Zuvor hatte "Maariv" berichtet, Israel plane den Bau von 6000 neuen Siedlerwohnungen in Ost-Jerusalem.
Israel hat 1967 während des Sechstagekriegs unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 jüdische Siedler. Die Palästinenser wollen auf dem Gebiet einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt einrichten. Die Europäische Union sieht in israelischen Siedlungen ein Haupthindernis auf dem Weg zu einer Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern.
Quelle:
- dpa