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Nordkorea nach Einsatz von US-Bombern: Raketenangriff "unvermeidlich"


US-Bomber in der Luft
Nordkorea: Raketenangriff auf USA "unvermeidlich"

Von dpa, afp, reuters, jmt

Aktualisiert am 25.09.2017Lesedauer: 2 Min.
US-Kampfbomber flogen am Samstag begleitet von Kampfjets die Ostküste Nordkoreas entlang.Vergrößern des Bildes
US-Kampfbomber flogen am Samstag begleitet von Kampfjets die Ostküste Nordkoreas entlang. (Quelle: Uncredited/South Korea Defense Ministry/dpa)

Nordkoreas Außenminister hat einen Raketenangriff auf die USA als "unvermeidlich" bezeichnet. In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York drohte er unverhohlen. US-Bomber sind östlich der Küste Nordkoreas im Einsatz.

Der "Besuch unserer Raketen im gesamten US-Festland ist unvermeidlich geworden", sagte Außenminister Ri Yong Ho. Nordkorea werde "erbarmungslose, präventive Schritte" ergreifen, wenn die USA versuchten, das Hauptquartier in Pjöngjang oder das Militär Nordkoreas zu "köpfen". Trump lasse Nordkorea keine andere Wahl, als mit dem "nuklearen Hammer der Gerechtigkeit" zu reagieren.

US-Präsident Donald Trump reagierte auf Nordkoreas Angriffsdrohung erneut mit eigenen Drohungen und Schmähungen gegen Machthaber Kim Jong Un und dessen Außenminister Ri Yong Ho. "Habe gerade Nordkoreas Außenminister vor den UN reden gehört. Wenn er Gedanken des Kleinen Raketenmanns widerhallt, werden sie nicht mehr sehr viel länger da sein", schrieb Trump auf Twitter in der Nacht zum Sonntag.

Zudem ließen die USA am Samstag Kampfbomber und Gefechtsjets entlang der Ostküste Nordkoreas fliegen, um ihre Konfliktbereitschaft zu unterstreichen. Die USA seien bereit, "die ganze Palette militärischer Fähigkeiten auszunutzen, um die USA und unsere Verbündeten zu schützen", sagte eine Pentagon-Sprecherin. Noch nie im 21. Jahrhundert seien US-Kampfflugzeuge vor der nordkoreanischen Küste derart weit nach Norden vorgedrungen.

"Geisteskranker voller Größenwahn"

In seiner Ansprache hatte Ri die harte Rhetorik aus Trumps UN-Rede gekontert. Trump sei ein "Lügenkönig", ein "Geisteskranker voller Größenwahn und Selbstgefälligkeit", sagte Ri. "Niemand außer Trump selbst ist auf einer selbstmörderischen Mission". Er spielte damit auf Trumps Verbal-Attacke auf Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un an. Trump hatte Kim als "Raketenmann auf einer selbstmörderischen Mission" bezeichnet. Ri sagte nun, Trump mangele es an "grundlegendem Allgemeinwissen". Falls unschuldige Amerikaner im Konflikt beider Länder verletzt werden sollten, sei Trump dafür "total verantwortlich".

Nordkorea befinde sich auf dem Weg zu einer Nuklearmacht und handle dabei auch "verantwortlich", sagte Ri. Diesen Status müsse sich das kommunistisch regierte Land von keinem anderen Staat bescheinigen lassen. "Unser letztes Ziel ist, mit den USA eine Machtbalance herzustellen", sagte Ri.

Trump hatte in seiner Rede an die Vollversammlung am Dienstag damit gedroht, Nordkorea im Falle einer Provokation "vollständig zu zerstören". Kim reagierte, indem er ankündigte, Maßnahmen "auf höchster Ebene" gegen die USA zu ergreifen.

Erdbeben wohl nicht durch Atomwaffentest ausgelöst

Ri hatte am Freitag gegenüber Reportern angedeutet, dass Nordkorea eine Wasserstoffbombe testen könnte, um Kims Versprechen zu erfüllen. Am Samstag erwähnte er einen solchen Test aber nicht. Mit Raketen- und Atombombentests hatte sich Nordkorea zuletzt wiederholt über Verbote des UN-Sicherheitsrats hinweggesetzt. Die USA wollen unbedingt verhindern, dass Nordkorea seine Waffentechnik so weit entwickelt, dass es Atomraketen auf das US-Festland abfeuern kann.

Am Samstag hatten erneut Berichte über ein Erdbeben in Nordkorea für Aufsehen gesorgt, da zunächst ein möglicher Atomwaffen-Test befürchtet wurde. Südkoreanische Experten erklärten jedoch, es habe sich wohl um ein "natürliches Beben" in der Nähe des Testgeländes und keinen Atomtest gehandelt.

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