Energiepartnerschaft Ägyptens Präsident bietet Scholz Gaslieferungen an
Abdel Fattah al-Sisi hat angeboten, Gas an Deutschland und Europa zu liefern. Scholz entgegnet dem mit Forderungen – hinsichtlich der Menschenrechte.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Deutschland und Europa eine verstärkte Zusammenarbeit zur Sicherung der Energieversorgung angeboten. "Die Gasproduktion im Osten des Mittelmeers könnte man durch Ägypten nach Europa liefern und exportieren", sagte Al-Sisi laut offizieller Übersetzung am Montag in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD).
"Wenn wir hier eine Rolle spielen können, um die Krise abzumildern, dann würden wir das sofort machen." Die hohen Energiepreise stellten auch eine Belastung für die ägyptische Bevölkerung dar, betonte Al-Sisi.
Menschenrechte in Ägypten
Scholz sagte, er habe mit Al-Sisi über langfristige gemeinsame Projekte im Energiebereich gesprochen, über Wasserstoff und den Wandel hin zu Erneuerbaren Energien, aber auch darüber, "ganz kurzfristig die Diversifizierungsmöglichkeiten für die Lieferung von Gas nach Europa und nach Deutschland auszuschöpfen und auszubauen".
Scholz und Al-Sisi bestätigten, man habe auch über das Thema Menschenrechte gesprochen. Zu Details, etwa zu politischen Gefangenen in Ägypten, sagte Scholz nichts. An seinen Gast gerichtet sagte er: "Entschlossene Schritte zu mehr Partizipation und Rechtsstaatlichkeit tragen dazu bei, die Lage zu verbessern und die Wirtschaft nachhaltig zu stärken und zu stabilisieren." Er habe Al-Sisi daher dazu ermutigt, einen Dialog mit der Zivilbevölkerung zu führen.
Menschenrechtsgruppen beklagen in dem Land mit einer schnell wachsenden, sehr jungen Bevölkerung immer wieder Verstöße durch die Regierung.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters