"Unwiderlegbarer Beweis" Soldat schildert dramatische Gefangennahme von Nordkoreaner
Im vergangenen Jahr gab es erste Berichte über nordkoreanische Kämpfer in der Ukraine. Nun berichtet das ukrainische Militär von einem ersten Gefangenen.
Es sei das Ergebnis einer wochenlangen Mission: Ukrainische Spezialeinsatzkräfte haben in der russischen Region Kursk zwei nordkoreanische Soldaten gefangen genommen. Dies berichtet die "Kyiv Independet" und beruft sich dabei auf Material, das vom ukrainischen Militär zur Verfügung gestellt wurde sowie ein Gespräch mit beteiligten Soldaten.
Wie ein Soldat mit dem Kampfnamen "Borsuk" berichtet, gab es bei der Mission eine große Schwierigkeit: die fanatische Kampfmoral der nordkoreanischen Soldaten. In einem Fall hätte sich ein Nordkoreaner etwa mit einer Granate in die Luft gesprengt und währenddessen "Ehre sei der Partei" oder "Ehre sei Kim Jong Un" gerufen. Schon Anfang dieser Woche hatte ein südkoreanischer Abgeordneter unter Berufung auf den Geheimdienst seines Landes berichtet, dass nordkoreanische Soldaten durch Suizid der Gefangenschaft entgehen.
Beweis für die internationale Gemeinschaft
Der Soldat, den sie schließlich gefangen nehmen konnten, soll Teil einer nur aus nordkoreanischen Kämpfern bestehenden Gruppe gewesen sein. Als "Borusk" und seine Kameraden sich der Gruppe näherten, wurde der Nordkoreaner verletzt zurückgelassen.
Nach seinem Eindruck hätten die nordkoreanischen Soldaten in der Ukraine mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen: Im Vergleich mit den russischen Soldaten würden von ihnen deutlich mehr fallen. Wie "Borusk" vermutet, liegt das an der Sprachbarriere und komplizierter Koordination mit den russischen Truppen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Gefangennahmen als "unwiderlegbaren Beweis" für die Beteiligung Nordkoreas an Russlands umfassendem Krieg gegen die Ukraine. Laut ukrainischen Angaben seien etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk stationiert, wo Kiew im August 2024 eine überraschende grenzüberschreitende Offensive gestartet habe.
Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- kyivindependent.com: "‘He wanted to live’ — How Ukraine captured a North Korean POW, told by the soldiers who took part" (Englisch)