US-General optimistisch "Trump möchte nicht derjenige sein, der die Ukraine verliert"
Die Sorge ist groß, dass der künftige US-Präsident die Ukraine im Stich lassen könnte. Doch US-General Ben Hodges sieht auch Grund zur Hoffnung.
Der US-General Ben Hodges rechnet damit, dass der designierte US-Präsident Donald Trump gegenüber Kremlchef Wladimir Putin Stärke zeigen wird. "In gewisser Weise bin ich optimistisch und hoffe, dass Präsident Trump nicht als Verlierer gesehen werden möchte. Er möchte nicht derjenige sein, der die Ukraine verliert", sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa dem "Spiegel". Er nehme nicht alles für bare Münze, was Trump im Wahlkampf gesagt habe, so Hodges.
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Vor der Wahl hatte Trump mehrfach behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Sein Ansatz schien darauf abzuzielen, die Konfliktparteien enorm unter Druck zu setzen, um Verhandlungen und einen schnellen Frieden zu erzwingen. Das löste Besorgnis aus, dass er die Unterstützung für die Ukraine kürzen könnte. Nach seinem Wahlsieg äußerte sich Trump zurückhaltender und erklärte mit Blick auf ein mögliches Ende des Krieges, dass er hoffe, sechs Monate Zeit zu haben.
Erklärtes Ziel: In 100 Tagen den Krieg beenden
Hodges sagte weiter, Trump habe in den vergangenen Monaten viel über Verhandlungen gesprochen und sein designierter Ukraine-Beauftragter, Ex-General Keith Kellogg, habe gerade das Ziel gesetzt, in 100 Tagen den Krieg zu beenden. Kellogg habe aber auch gesagt, man könne Russland nicht vertrauen. "Das ist ein guter Ansatzpunkt für jegliche Verhandlungen mit den Russen", sagte Hodges.
Die ukrainische Offensive in der Region Kursk hält Hodges für "einen genialen Schachzug des ukrainischen Generalstabs". Sie habe "das weitverbreitete Narrativ geändert, dem zufolge Russland angeblich unbesiegbar ist und die Ukraine keine Chance hat zu gewinnen". Als die Ukrainer im August diese Grenze überquerten, hätten sie Russland bloßgestellt, sagte Hodges.
- Nachrichtenagentur dpa