Vorwurf der "Terrorunterstützung" Auswärtiges Amt bestätigt Kontakt zu festgenommener Journalistin im Irak
Mitte April nimmt die irakische Armee in Sindschar eine deutsche Journalistin fest. Die deutsche Botschaft in Bagdad hat nun Kontakt zu der 29-Jährigen aufgenommen. Zuvor befand sich die Frau im Hungerstreik.
Nach der Festnahme einer deutschen Journalistin im Irak hat die deutsche Botschaft in Bagdad inzwischen Kontakt zu der Frau. Die Frau werde "konsularisch betreut", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben des kurdischen Zentrums für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad war die 29-Jährige am 20. April gemeinsam mit einem slowenischen Kollegen bei Recherchen im nordirakischen Sindschar von der irakischen Armee festgenommen worden.
Sie wird demnach in einer Einzelzelle im Hauptquartier des irakischen Geheimdienstes festgehalten. Gegen sie sei der Vorwurf der "Terrorunterstützung" erhoben worden, teilte Civaka Azad mit. Bis zum Gespräch mit einer Mitarbeiterin der deutschen Botschaft am vergangenen Donnerstag habe sich die junge Frau im Hungerstreik befunden.
Laut Civaka Azad recherchierten die Journalistin und ihr slowenischer Kollege in den vergangenen Monaten zur gesellschaftlichen Entwicklung in Sindschar seit den zahlreichen Morden an den dort lebenden Jesiden im Jahr 2014 durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Beide wurden demnach an einem Kontrollpunkt der irakischen Armee festgenommen. Zu dem slowenischen Journalisten gebe es weiterhin keinen Kontakt, berichtete Civaka Azad.
- Nachrichtenagentur AFP