Kataloniens Ex-Regierungschef Puigdemont nach kurzzeitiger Festnahme zurück in Belgien
Der in Italien gefasste spanische Seperatistenführer Carles Puigdemont will sich einer Anhörung stellen. In dieser wird es um eine Auslieferung nach Spanien gehen. Bis dahin durfte er allerdings zurück nach Belgien.
Der im Exil lebende katalanische Ex-Regierungschef Carles Puigdemont ist nach seiner kurzzeitigen Festnahme auf Sardinien nach Belgien zurückgekehrt. Er sei "sehr glücklich", wieder in Belgien zu sein, sagte der Politiker am Montag vor Journalisten in Brüssel. Am Sonntag wird Puigdemont nach eigenen Angaben aber erneut nach Sardinien reisen, um an einer Gerichtsverhandlung teilzunehmen.
Ein Gericht auf der italienischen Mittelmeerinsel will am 4. Oktober über einen Auslieferungsantrag Spaniens entscheiden. "Ich wurde vorgeladen, ich werde hingehen. Wir sind bereit, uns dieser Anhörung zu stellen", sagte Puigdemont. Er blicke der Gerichtsverhandlung "zuversichtlich" entgegen.
Vorwurf der Rebellion
Puigdemont war der führende Kopf bei der Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien 2017. Nach seiner Absetzung durch die Zentralregierung in Madrid ging er im Oktober 2017 nach Belgien ins Exil, um der Strafverfolgung in Spanien zu entgehen.
2019 eroberte er ein Mandat im EU-Parlament, doch wurde seine Immunität später aufgehoben. Der 58-Jährige war am Donnerstag auf Sardinien auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls zunächst festgenommen, am Freitag aber wieder freigelassen worden.
- Nachrichtenagentur afp