Wegen US-Militärmanöver Nordkorea will keine Atomgespräche mehr mit Trump führen
Der Atomgipfel zwischen Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim war bereits gescheitert. Nun will Pjöngjang auch nicht mehr weiter mit den USA verhandeln.
Nordkorea sieht in der Verschiebung eines Militärmanövers der USA mit Südkorea keinen Grund für die Rückkehr zu den Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm. "Wir fordern, dass die USA das Manöver ganz einstellen.", erklärte der Vorsitzende des koreanischen Asien-Pazifik-Friedenskomitees und frühere Geheimdienstchef Nordkoreas, Kim Yong Chol.
Er unterstellte Washington eine feindselige Politik. Neue Atomgespräche könnten erst stattfinden, wenn die USA diese Politik abstellten, sagte Kim am Dienstag Staatsmedien zufolge.
Es war die erste Reaktion Pjöngjangs auf die Ankündigung der USA und Südkoreas am Sonntag, ein für diesen Winter geplantes gemeinsames Manöver der Luftstreitkräfte zu verschieben. Nordkorea hatte gegen die Übungen protestiert und vor einer schockierenden Strafe gewarnt. US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte am Freitag in Seoul gesagt, die USA und Südkorea sollten bei den Manövern flexibel sein, um der Diplomatie im Atomstreit mit Nordkorea mehr Spielraum zu geben.
Gipfeltreffen im Februar scheiterte
Die Forderung Kim Yong Chols steht in einer Reihe jüngster Erklärungen von nordkoreanischer Seite, an neuen Verhandlungen mit den USA nicht interessiert zu seien, solange die USA keine neuen Vorschläge machten. Kim sprach von "Menschenrechts-Gedudel", Sanktionen und Druck, auf die die USA bestünden, um Nordkorea zu unterdrücken.
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In den Atomverhandlungen gab es seit dem gescheiterten Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar in Vietnam keine Fortschritte. Beide Seiten konnten sich nicht über den Abbau der nordkoreanischen Atomwaffen einigen. Pjöngjang verlangt eine Aufhebung der Sanktionen. Die US-Regierung will die Sanktionen jedoch bisher beibehalten, solange das mit dem nordkoreanischen Atomprogramm verbundene Risiko nicht gebannt ist.
- Nachrichtenagentur dpa