Gebäude war früher eine Kirche Erdogan will Hagia Sophia in Moschee umwandeln
Recep Tayyip Erdogan will, dass die früher größte Kirche der Welt eine Moschee wird. Das Gebäude ist aktuell ein Museum – Erdogan behauptet, damit eine Forderung des Volkes zu erfüllen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht die Zeit gekommen für die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee. Es sei ein großer Fehler gewesen, die einstige Moschee nach der Republikgründung 1923 in ein Museum umzuwandeln, sagte Erdogan am Mittwochabend dem Fernsehsender A Haber. Ihr Status als Museum werde entzogen und "wir werden die Hagia Sophia eine Moschee nennen", sagte er.
Der imposante Kuppelbau war im Jahr 537 vom byzantinischen Kaiser Justinian als christliche Kirche erbaut worden, doch wurde sie nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen 1453 in eine Moschee umgewandelt.
Umwandlung sei eine Forderung des türkischen Volkes
Nach der Republikgründung 1923 erklärte der damalige Präsident Mustafa Kemal Atatürk sie zum Museum. Seitdem gibt es immer wieder Forderungen islamischer Verbände, sie erneut zu einem islamischen Gotteshaus zu machen.
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Da die Umwandlung der Hagia Sophia eine Forderung des türkischen Volks sei, sei "die Zeit gekommen, eine solche Maßnahme zu ergreifen", sagte Erdogan, der sich schon am Sonntag in ähnlicher Weise geäußert hatte. Nach den Kommunalwahlen am kommenden Sonntag werde man die Frage prüfen. Erdogan hat vor Wahlen schon wiederholt angedeutet, dass die Hagia Sophia wieder zur Moschee erklärt werden könnte.
- Nachrichtenagentur AFP