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Kim Jong Un verneigt sich vor dem Schrecken der Sechziger Jahre


Am Denkmal für Ho Chi Minh
Kim verneigt sich vor dem Schrecken der Sechziger Jahre

Von afp, dpa, t-online, jmt

Aktualisiert am 11.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un: In Vietnam verneigt er sich vor einer Symbolfigur.Vergrößern des BildesNordkoreas Diktator Kim Jong Un: In Vietnam verneigt er sich vor einer Symbolfigur. (Quelle: reuters)

Mit einem Besuch am Mausoleum des Revolutionsführers Ho Chi Minh hat der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un seinen Besuch in Vietnam abgeschlossen. Ho Chi Minh galt lange als Symbolfigur.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seinen zweitägigen Besuch in Vietnam beendet und ist im olivgrünen Panzerzug in Richtung Heimat aufgebrochen. Vom nordvietnamesischen Bahnhof Dong Dang sollte die 4.000 Kilometer lange Reise über China nach Pjöngjang führen. Zuvor hatte Kim in Hanoi vor dem Denkmal für den 1969 verstorbenen vietnamesischen Präsidenten Ho Chi Minh einen Kranz niederlegt und sich fast eine Minute lang verneigt.

Schlachtruf hallte durch deutsche Straßen

In dem Mausoleum ist die einbalsamierte Leiche des Revolutionsführers bestattet. Ho Chi Minh galt Kommunisten auf der ganzen Welt in den Sechziger Jahren als wichtige Symbolfigur. Deutsche Achtundsechziger zogen beispielsweise mit dem Schlachtruf "Ho-Ho-Ho-Chi-Minh" durch die Straßen.

Kim war am Dienstag anlässlich seines zweiten Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump in der vietnamesischen Hauptstadt eingetroffen. Das Treffen wurde am Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen. Es gab keine Einigung bei der Frage der Sanktionen gegen Nordkorea und der atomaren Abrüstung.

Kim war der erste nordkoreanische Machthaber seit mehr als fünf Jahrzehnten, der Vietnam besuchte – wie Nordkorea ein von einer kommunistischen Partei beherrschter Einparteienstaat. Seine Reise galt jedoch nicht als Staatsbesuch, da Kim formell nicht der Präsident seines Landes ist. Als "Ewiger Präsident" Nordkoreas wird sein 1994 gestorbener Großvater Kim Il Sung geführt. Dieser hatte als enger Freund Ho Chi Minhs Vietnam 1964 einen Besuch abgestattet – ebenfalls im Zug.

Südkorea geht von weiteren Manövern aus

Auch wenn es beim Kim-Trump-Gipfel in Hanoi keinen Durchbruch gab, ist der US-Präsident weiter um eine Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea bemüht. Ein US-Regierungsverantwortlicher, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte am Freitag, die gemeinsamen Militärmanöver von USA und Südkorea würden "unterbrochen".

In Südkorea hieß es dazu aus Regierungskreisen, die Übungen würden mit weniger Soldaten abgehalten. Beide Seiten würden dazu in den kommenden Tagen eine gemeinsame Erklärung veröffentlichen.


Der US-Sender NBC News hatte unter Berufung auf zwei Pentagon-Mitarbeiter berichtet, die jährliche Militärübung "Foal Eagle", die in der Regel im Frühling stattfindet, falle dieses Jahr aus. Im vergangenen April hatten an dem Großmanöver nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul rund 11.500 US-Soldaten und 290.000 südkoreanische Soldaten teilgenommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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