Nach Parlamentswahlen im Irak Sadr und Abadi sichern die Mehrheit zur Regierungsbildung
Die Partei des irakischen Regierungschefs Abadi wurde bei den Parlamentswahlen nur die drittstärkste Kraft. Eine Allianz mit dem Prediger Sadr und 16 anderen Gruppen soll ihn nun an der Macht halten.
Vier Monate nach der Wahl im Irak hat sich eine Abgeordneten-Allianz eine Mehrheit für die Regierungsbildung gesichert. Angeführt wird sie von Ministerpräsident Haider al-Abadi und dem schiitischen Kleriker Moktada al-Sadr, wie am Sonntag bekannt wurde.
Einem Bericht der staatlichen Medien zufolge umfasst die Allianz 177 der 329 Abgeordnete aus 16 Wahllisten. Kurdische Parteien gehören ihr nicht an. Heute (Montag) soll die Regierungsbildung beginnen.
Nach der Abstimmung im Mai war im Juni eine Neuauszählung angeordnet worden, die den Prozess verzögerte. Der Irak steht vor dem Wiederaufbau nach dem Krieg gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS).
Das Parlament kommt am Montag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dabei müssen der Parlamentspräsident - in der Regel ein Sunnit - sowie zwei Stellvertreter gewählt werden. Anschließend haben die Abgeordneten 30 Tage Zeit, um einen neuen Staatspräsidenten zu wählen, bei dem es sich traditionell um einen Kurden handelt. Der neue Präsident hat dann 15 Tage Zeit, um den größten Block im Parlament mit der Regierungsbildung zu beauftragen.
- Reuters, afp