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Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica schließt offenbar


Nach Facebook-Skandal
Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica ist pleite

Von dpa, afp, t-online, dru

Aktualisiert am 04.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Unternehmensschild von Cambridge Analytica: Nach dem Facebook-Skandal schließt die Firma offenbar.Vergrößern des Bildes
Unternehmensschild von Cambridge Analytica: Nach dem Facebook-Skandal schließt die Firma offenbar. (Quelle: Rob Pinney/London News Pictures via ZUMA/dpa)

Cambridge Analytica schlachtete Daten von Millionen Facebook-Nutzern für den Wahlkampf von Donald Trump aus. Der Skandal kostete die britische Firma viele Kunden. Nun schließt sie, und macht offenbar unter neuem Namen weiter.

Die im Zuge des Datenskandals bei Facebook massiv in die Kritik geratene Analysefirma Cambridge Analytica stellt ihre Geschäfte ein. Das Unternehmen teilte mit, es habe Insolvenz angemeldet und werde unverzüglich "alle Tätigkeiten beenden". Zuvor hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf den Chef der britischen Dachgesellschaft SCL Group, Nigel Oakes, darüber berichtet. Die Dachgesellschaft macht demnach ebenfalls dicht.

Unklar bleibt aber, was aus den bei Cambridge Analytica entwickelten Algorithmen und den daraus gewonnenen Persönlichkeits-Profilen wird, die auch auf der Basis der Daten von über 87 Millionen Facebook-Anwendern gewonnen wurden. Der US-Sender NBC berichtete, Cambridge-Analytica-Investorin Rebekah Mercer und diverse Top-Manager des Unternehmens seien bereits kurz vor Ausbruch des Skandals bei einer neuen Datenanalyse-Firma mit dem Namen "Emerdata" an Bord gegangen. Darunter sei auch der Technologie-Chef von Cambridge Analytica, Alexander Tayler. Die Firma sei in New York an derselben Adresse wie die dortige Filiale von Cambridge Analytica angemeldet worden, berichtet NBC.

Daten über Umfrage-App abgegriffen

Facebook hatte einräumen müssen, dass Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern bei Cambridge Analytica gelandet waren und dort unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet wurden. In Europa sind laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer betroffen.

Die Daten waren der Firma von dem Cambridge-Professor Aleksandr Kogan übergeben worden, die dieser über eine Umfrage-App gesammelt hatte. An der Befragung hatten nur einige hunderttausend Nutzer teilgenommen. Die App griff aber auch auf die Daten der Facebook-Freunde zu.

Facebook kündigte neue Funktionen an

Facebook wusste bereits seit Ende 2015 von der Weitergabe der Daten aus der Umfrage, gab sich damals aber mit der bloßen Zusicherung zufrieden, dass sie gelöscht worden seien. Dass die betroffenen Nutzer damals nicht informiert wurden, bezeichnet Facebook-Chef Mark Zuckerberg inzwischen als Fehler.

Cambridge Analytica beurlaubte im Zuge des Skandals Firmenchef Alexander Nix, nachdem er vor der versteckten Kamera eines Journalisten mit Methoden wie Erpressung geprahlt hatte. Nix sagte später zu seiner Verteidigung, er habe nur bei der Unterhaltung mitgespielt.

Firmenchef Zuckerberg kündigte am Dienstag eine neue Funktion für Nutzer zum Löschen gesammelter Daten an. So sollen etwa Daten wie die Liste besuchter Websites oder angeklickter Links einfacher entfernt werden können. Außerdem könnten die Nutzer künftig auch verhindern, dass Daten über ihre Interaktionen mit anderen Websites und Apps überhaupt gespeichert werden.

Verwendete Quellen
  • Bericht des Wall Street Journal
  • dpa, AFP
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