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Merkel könnte Trump in Davos die Stirn bieten


Überlegungen im Kanzleramt
Merkel könnte Trump in Davos die Stirn bieten

Von reuters, dpa, jmt

Aktualisiert am 14.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel und Donald Trump: In Davos könnte ihre Sichtweisen auf die Welt öffentlich kollidieren.Vergrößern des BildesAngela Merkel und Donald Trump: In Davos könnten ihre Sichtweisen auf die Welt öffentlich kollidieren. (Quelle: Jonathan Ernst/Reuters-bilder)

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird womöglich zum Weltwirtschaftsforum nach Davos reisen. Die letzten beiden Male mied sie das Treffen – doch nun wird auch US-Präsident Donald Trump erwartet. Eine gute Gelegenheit, ihm die Stirn zu bieten?

Regierungsvertreter stellen sich auf die Möglichkeit ein, dass Kanzlerin Angela Merkel Ende des Monats zum Weltwirtschaftsforum nach Davos reist. Noch sei keine endgültige Entscheidung gefallen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Regierungskreise. Doch falls Merkel anreist, werde sie eine Rede halten.

Mögliches Comeback auf der Weltbühne

Die Ankündigung kommt überraschend: Die letzten beiden Male hatte Merkel das hochrangig besetzte Treffen gemieden – und Beobachter erwarteten, dass sie aufgrund der zähen Regierungsbildung in Deutschland auch das kommende Treffen nicht besuchen werde. Seit der Bundestagswahl hatte sie sich mit internationalen Auftritten stark zurückgehalten. Nun wird über die Gründe für Merkels mögliches Comeback auf der Weltbühne spekuliert.

Ausschlaggebend könnte sein, dass in diesem Jahr auch US-Präsident Donald Trump mitsamt einer hochrangigen Delegation unter den Gästen ist. Und das, obwohl der Freihandel, der Klimaschutz und die internationale Kooperation, die das Forum fördern soll, sozusagen die Antithese zum Trump'schen Politikprogramm darstellen. Er hat die USA aus einem Freihandelsabkommen mit asiatischen Ländern herausgeholt, das Weltklimaabkommen aufgekündigt und den Atom-Deal mit dem Iran angeschossen. Nun reist er nach Davos, um seine Sicht auf die Welt vorzutragen: "America first!" – Kooperation Nebensache.

Macron und Merkel stehen für Kooperation

Sieht Merkel also die Notwendigkeit, ein Gegengewicht zu bilden? Vielleicht gar mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeinsam? Auch der reist zum Treffen in die Schweiz und ist bekannt dafür, eine stärkere Kooperation innerhalb von Europa und weltweit anzustrengen und gleichzeitig ein unbequemer Verhandlungspartner für allzu großspurig auftretende Regierungschefs zu sein.

Wann wird Merkel also ihre Entscheidung treffen? Sie könnte noch den SPD-Parteitag am nächsten Wochenende abwarten, der grünes Licht für offizielle Koalitionsverhandlungen mit der Union geben soll. Allerdings regt sich in Teilen der SPD Widerstand gegen eine erneute Große Koalition – noch ist nicht absehbar, ob Merkel tatsächlich eine weitere Amtszeit erhält. Ein Auftritt in Davos lediglich als "geschäftsführende Kanzlerin"? Vielleicht wird Merkel nicht darum herumkommen.

Quelle:
– Reuters
– dpa

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