Verbale Entgleisung Le Pen fordert Guillotine für Dschihadisten
Der frühere Chef der rechtsextremen Partei "Front National" (FN) in Frankreich, Jean-Marie Le Pen, hat sich erneut eine verbale Entgleisung geleistet. Der heute 86-Jährige forderte die Todesstrafe für den französischen Islamisten Maxime Hauchard.
Dieser war von den französischen Behörden auf einem Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) identifiziert worden. Der 22-Jährige aus einem Dorf im Nordwesten Frankreichs war mutmaßlich an der Enthauptung von syrischen Soldaten beteiligt.
In einem Video sagte der Rechtsextremist Le Pen, Vater der aktuellen FN-Chefin Marine Le Pen, die Todesstrafe sei eine "gute Lösung". Und er schlägt eine Methode vor, die sich in der französische Geschichte bereits bewährt habe: die Guillotine.
Über den Vorschlag der Politikerin Valérie Pécresse von der ebenfalls rechtsgerichteten Partei UMP, die nach Frankreich zurückkehrenden Dschihadisten müssten in Zentren deradikalisiert werden, wundert sich der 86-Jährige. "Ich kenne ein Erziehungszentrum für ihn, das ist die Guillotine. Das ist eine bessere Methode, den Kopf abzuschneiden als die, die er (Hauchard) selbst genutzt hat", sagte Le Pen, der auch Europaabgeordneter ist.
Ärger mit der Tochter
Aus Frankreich kommen die meisten ausländischen IS-Kämpfer aus europäischen Staaten in Syrien und im Irak. Derzeit sollen sich rund 375 französische Dschihadisten in beiden Ländern aufhalten. Insgesamt sollen sich rund 3000 Europäer der islamistischen Miliz angeschlossen haben, darunter tausend Franzosen.
Der frühere und langjährige Chef der französischen Rechtsextremisten ist für seine radikalen Äußerungen bekannt - Jean-Marie Le Pen bekommt deshalb auch oft Ärger mit seiner eigenen Tochter. Marine Le Pen versucht nämlich seit Jahren, und das erfolgreich, die "Front National" einigermaßen salonfähig zu machen. Ihr in der Öffentlichkeit deutlich radikalere Vater torpediert diese Bemühungen ihrer Meinung nach.