"Endlich ein normales Leben" Trudeau verabschiedet sich mit lustiger Aktion

Zehn Jahre lang war Justin Trudeau kanadischer Premierminister. Jetzt hat sich der 53-Jährige von der Politik verabschiedet – mit einem denkwürdigen Auftritt.
Zuletzt gab es nur wenig zu lachen für Kanadas bisherigen Premierminister Justin Trudeau. Beinahe täglich droht der große Nachbar im Süden damit, das Land zu annektieren und legt im Zollstreit immer wieder nach. Dieses Problem wird auch Trudeaus Nachfolger Mark Carney erben. Doch mit seinem Abgang aus dem Parlament dürfte sich der zuletzt glücklose Trudeau noch einmal bei vielen Kanadiern beliebt gemacht haben – und bei anderen weniger.
Mit ausgestreckter Zunge und seinem Stuhl in den Armen verließ der liberale Politiker am Montag (Ortszeit) den Sitzungssaal des Parlaments in Ottawa. Der Pressefotograf Carlos Osorio hielt den lustigen Moment fest:
In den sozialen Medien löste die Aktion allerdings gemischte Reaktionen aus. Manche Nutzer lobten Trudeau für seine lockere Art und freuten sich für den 53-Jährigen: "Endlich kann er ein normales Leben genießen", schrieb ein Nutzer auf X. Andere Nutzer reagierten allerdings mit Häme auf die Aktion.
Trudeau war seit 2013 Parteichef der Liberalen und wurde zwei Jahre später Regierungschef. Anfang Januar kündigte er wegen schlechter Umfragewerte und parteiinterner Meinungsverschiedenheiten seinen Rücktritt an. Am Sonntag wählten die Liberalen den 59-jährigen ehemaligen Zentralbankchef Mark Carney zu seinem Nachfolger. Carney muss sich im Herbst Parlamentswahlen stellen.
Wirklich gestohlen hat Justin Trudeau seinen Parlamentsstuhl übrigens nicht. Nach kanadischem Recht steht es einem scheidenden Regierungschef zu, eine Replik seines Stuhl als Andenken an seine Zeit im Amt zu kaufen, schreibt der "Spiegel". Unklar ist, ob Trudeau von dieser Möglichkeit Gebrauch macht.