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NSA speichert 200 Millionen SMS pro Tag: "Dishfire" fängt alles ab


"Dishfire"-Programm
NSA sammelte fast 200 Millionen SMS pro Tag

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 17.01.2014Lesedauer: 1 Min.
Reisepläne, Kontakte, Finanztransaktionen: Das "Dishfire"-Programm sammelte "so ziemlich alles, was es kann".Vergrößern des Bildes
Reisepläne, Kontakte, Finanztransaktionen: Das "Dishfire"-Programm sammelte "so ziemlich alles, was es kann". (Quelle: dpa-bilder)

Der US-Geheimdienst NSA hat einem Medienbericht zufolge weltweit täglich fast 200 Millionen SMS-Nachrichten gesammelt. Dabei seien unter anderem Informationen über Reisepläne, Kontakte und Finanztransaktionen abgefangen worden, berichtete der britische "Guardian".

Dem Bericht zufolge sammele das Programm mit dem Namen "Dishfire" wahllos "so ziemlich alles, was es kann". Das gehe aus Papieren des britischen NSA-Partnerdienstes GCHQ hervor.

Material stammt von Snowden

Die Zeitung berief sich auf Material des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Seit Monaten lässt dieser immer neue Details durchsickern, die das Ausmaß der weltweiten Überwachungspraktiken offenbaren. Russland gewährt ihm derzeit vorübergehend Asyl. In den USA soll ihm der Prozess wegen Geheimnisverrats gemacht werden.

Der Präsentation von 2011 zufolge wurden an einem Tag 194 Millionen SMS-Nachrichten eingesammelt, schrieb der "Guardian". Ein weiteres Dokument gebe einen Eindruck von der Auswertungs-Kapazität des Systems: Die Geheimdienst-Analysten würden darin aufgefordert, nach nicht mehr als 1800 Telefonnummern gleichzeitig zu suchen.

NSA: Einsatz nur gegen Aufklärungsziele

Eine NSA-Sprecherin widersprach auf Anfrage der Zeitung dem Eindruck, dass die Daten ohne Verdacht und unkontrolliert gesammelt würden. Die Fähigkeiten würden gegen Aufklärungsziele eingesetzt.

Am Freitag will US-Präsident Barack Obama in einer Grundsatzrede erläutern, welche Konsequenzen er aus der Abhöraffäre zu ziehen gedenkt. Nicht zuletzt die deutsch-amerikanischen Beziehungen haben gelitten, weil auch ein Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel angezapft worden sein soll.

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