Internationale Politik "Bilderberger" tagen in Spanien
Streng abgeschirmt von der Außenwelt ist die geheimnisumwobene Bilderberg-Gruppe zu ihrem jährlichen Treffen in Spanien zusammengekommen. Die Konferenz des exklusiven Zirkels aus Politikern, Ökonomen, Unternehmern, Adeligen und Militärs tagt in einem Luxushotel in Sitges bei Barcelona an der Costa Dorada. Rund 350 Polizisten sind nach Presseberichten im Einsatz. Globalisierungsgegner protestierten gegen das Treffen der "Weltregierung" im Schatten.
Die Liste der rund 100 Teilnehmer wird vertraulich behandelt. Den wenigen Berichten zufolge sollen zu ihnen unter anderem Königin Beatrix der Niederlande, Spaniens Königin Sofía, der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, Microsoft-Gründer Bill Gates und Paul Volcker, Ex-US-Notenbankchef und Berater von Präsident Barack Obama gehören. Auf der Tagesordnung des bis Sonntag dauernden Treffens stehen demnach Themen wie die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Zukunft des Euro, die Lage in Afghanistan oder die Spannungen mit dem Iran. Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero wolle die "Bilderberger" bei dem Treffen dazu aufrufen, Vertrauen in den Sparkurs seines Landes zur Überwindung der Schuldenkrise zu haben.
"Bilderberger" sollen globale Herrschaft anstreben
Das elitäre Forum war 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande ins Leben gerufen worden, um die Beziehungen zwischen Westeuropa und den USA zu stärken. Der Name "Bilderberg" leitet sich vom ersten Konferenzort ab, einem Hotel im niederländischen Oosterbeek. Über die Gespräche wird traditionell völliges Stillschweigen bewahrt. Die Presse ist nicht zugelassen. Dies hat im Laufe der Jahrzehnte Verschwörungstheorien genährt, wonach die "Bilderberger" eine Art "globale Herrschaft" anstrebten und eine neue Weltordnung begründen wollten.