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Litauen: Panzer geborgen – alle vermissten US-Soldaten tot


Nach Tagen der Unsicherheit
Litauen: US-Panzer aus Schlamm geborgen – alle Soldaten tot

Von t-online, FIN

Aktualisiert am 01.04.2025 - 19:42 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video: Bei der Bergungsaktion kam es zu Komplikationen. (Quelle: t-online)
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Vier US-Soldaten sind tot, ihr M88-Panzer war tief im Schlamm versunken. Nun konnten Einsatzkräfte das Fahrzeug und die Leichen bergen.

Tagelang wurde in Litauen nach vier vermissten US-Soldaten gesucht. Sie waren mit einem Panzer auf einem Truppenübungsplatz in Pabrade in eine bis zu fünf Meter tiefe Schlammschicht geraten. Die Bergung des knapp 70 Tonnen schweren Panzers gestaltete sich äußerst kompliziert. Am Montagmorgen wurde das verschüttete Militärfahrzeug schließlich geborgen.

Panzer von Vermissten geborgen – US-Soldaten tot

In dem Fahrzeug sollen sich über mehrere Tage hinweg vier US-Soldaten befunden haben. Drei von ihnen wurden am Montag tot geborgen, ein Vierter am Dienstag.

Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sprach von einem "schmerzlichen Verlust" und einem "sehr traurigen Tag für ganz Litauen". "Wir können Ihnen versichern, dass wir nicht ruhen werden, bis wir den letzten vermissten Soldaten gefunden haben", schrieb sie auf der Plattform X. Auch Staatspräsident Gitanas Nauseda und Außenminister Kestutis Budrys bekundeten ihre Anteilnahme und sprachen den Angehörigen der Soldaten ihr Beileid aus. Derzeit ermitteln US-Vertreter gemeinsam mit der litauischen Militärpolizei vor Ort, um den Vorfall aufzuklären.

Bergepanzer in Nachtaktion geborgen

Wie Major Gintautas Ciunis, Sprecher der litauischen Streitkräfte, mitteilte, dauerte die eigentliche Rettungsaktion in der Nacht etwas mehr als zwei Stunden. Der Bergepanzer wurde um 4.30 Uhr Ortszeit aus dem Schlamm befreit. Zuvor seien am Sonntagabend von Tauchern zwei Seile an dem Panzer befestigt worden, um ihn aus dem Schlamm ziehen zu können. Dazu wurden Šakalienė zufolge zwei Bergepanzer sowie zwei Bulldozer zur Verankerung eingesetzt.

Um an den fast fünf Meter tief und unterhalb der Wasserlinie versunkenen Panzer heranzukommen, mussten die Helfer das sumpfige Areal an der Stelle trockenlegen. Tagelang pumpten sie Wasser und Schlamm ab, nachdem zuvor der sumpfartige Boden am Bergungsort mit aufgeschüttetem Kies und Sand stabilisiert worden war. Dabei kam es aber wiederholt zu Rückschlägen – so wurde die Bergungsaktion am Sonntag durch einen Erdrutsch zurückgeworfen.

Die Verteidigungsministerin lobte angesichts der brenzligen Lage die Zusammenarbeit zwischen den verbündeten Einsatzkräften vor Ort. Neben litauischen und US-amerikanischen Einsatzkräften waren auch Vertreter der polnischen Armee sowie weiterer Nationalitäten vor Ort, um die Rettung zu unterstützen.

Auch sonst ist die Anteilnahme in Litauen hoch: In der Kathedrale von Vilnius gab es am Sonntag ein gemeinsames Gebet für die vermissten Soldaten. An dem öffentlichen Gottesdienst nahmen auch Soldaten der Bundeswehr teil, die in dem katholisch geprägten Baltenstaat stationiert sind.

Die vier US-Soldaten waren seit Dienstag vermisst worden. Sie waren US-Angaben zufolge nach Beendigung einer taktischen Übung nicht mehr auffindbar. Das litauische Militär und die Polizei starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär. Diese führte schließlich zur Ortung ihres M88-Hercules-Bergepanzers in einem Gewässer auf dem Übungsgelände. Pabrade liegt an der Nato-Ostflanke unweit der Grenze zu Belarus.

Verwendete Quellen
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