Etliche Länder hatten ihm abgesagt Eierkrise in den USA: Trump findet endlich Lieferanten
Der Eierpreis in den USA schießt infolge der Vogelgrippe in die Höhe. Trump arrangiert nun Importe aus Südkorea und der Türkei, um dem Mangel zu begegnen.
Die Vereinigten Staaten haben erstmals Eier aus der Türkei und Südkorea eingeführt, um auf die drastisch gestiegenen Preise infolge einer Vogelgrippe-Epidemie zu reagieren. Das haben mehrere Regierungsvertreter bestätigt.
Auslöser für den Preisanstieg war eine anhaltende Welle der Vogelgrippe (H5N1), die seit 2022 über 156 Millionen Vögeln in den USA das Leben gekostet hat. Besonders betroffen waren Legehennen. Laut US-Landwirtschaftsministerium sind die Eierpreise 2024 bereits um 65 Prozent gestiegen und könnten 2025 um weitere 41 Prozent zulegen.
Europäer hatten abgesagt
Um dem entgegenzuwirken, hat die Regierung unter Präsident Trump bereits in der vergangenen Woche mehrere europäische Länder um Unterstützung gebeten, nämlich Polen, Finnland und Dänemark. Alle drei Länder lehnten ab – teils mit Verweis auf eigene Versorgungsengpässe, teils wegen EU-Regelungen. Polens Verband der Geflügelwirtschaft bestätigte, man sei im Februar kontaktiert worden, habe aber "aufgrund interner Marktbedenken" abgesagt.
Stattdessen liefern nun die Türkei und Südkorea. Die türkische Produzentenvereinigung YUM-BIR erklärte, bis Juli 2025 sollten rund 15.000 Tonnen Eier in die USA verschifft werden – das entspricht etwa 700 Containern im Gesamtwert von rund 26 Millionen Dollar. Auch Südkorea beteiligt sich erstmals an der Belieferung des US-Markts: Eine Farm im südkoreanischen Asan exportierte im März rund 20 Tonnen Frischeier nach Georgia.
US-Regierung will Milliardenpaket auflegen
US-Agrarministerin Brooke Rollins sprach von "mehreren hundert Millionen Eiern", die kurzfristig eingeführt werden sollen, um den Markt zu entlasten. Mit weiteren potenziellen Lieferländern werde bereits verhandelt.
Parallel dazu will die US-Regierung mit einem eine Milliarde Dollar schweren Maßnahmenpaket die Folgen der Seuche abfedern. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums fließen 500 Millionen Dollar in Biosicherheitsmaßnahmen, 100 Millionen in die Impfstoffforschung und 400 Millionen in Hilfszahlungen für betroffene Betriebe. Zudem stellt die Regierung Beratung für kommerzielle Eierfarmen kostenlos zur Verfügung und übernimmt bis zu 75 Prozent der Kosten für neue Sicherheitsmaßnahmen.
Ein schneller Preisrückgang ist jedoch nicht unmittelbar zu erwarten. Der Einzelhandel hinkt der Erholung des Großhandelsmarkts erfahrungsgemäß hinterher. US-Vertreter gehen davon aus, dass Verbraucher zu Ostern mit sinkenden Preisen rechnen können.
- thehill.com: "Trump administration turned to South Korea, Turkey for egg imports" (Englisch)
- bbc.com: "Why are eggs so expensive right now?" (Englisch)
- economictimes.com: "Prices to come down: After being rejected by Poland, Finland and Denmark, these countries will supply eggs to the U.S." (Englisch)
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