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Vance äußert sich in geheimer Chatgruppe abfällig über Europa und Trump


Geheime Chatgruppe
Vance: "Ich hasse es, Europa aus der Patsche helfen zu müssen"

Von t-online, jaf

Aktualisiert am 25.03.2025 - 12:48 UhrLesedauer: 3 Min.
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J. D. Vance und Pete Hegseth (Archivbild): Sie planten Bombardierungen in einem Chat. (Quelle: IMAGO/CNP/AdMedia/imago)
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Hochrangige US-Beamte planten die Bombardierung der Huthis im Jemen in einer Chatgruppe. Ein Journalist wurde Teil der Gruppe und enthüllte nun Details.

Ein Journalist war über mehrere Tage Teil einer Signal-Gruppe, in der hochrangige US-Beamte und Regierungsmitglieder die Bombardierung der Huthis im Jemen planten. Nun veröffentlichte "The Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, was genau in der Chatgruppe geschrieben wurde.

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Unter den Mitgliedern waren unter anderem der Vizepräsident J. D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth, der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz, Außenminister Marco Rubio, Tulsi Gabbard, die Direktorin des Nationalen Geheimdienste, Finanzminister Scott Bessent, CIA-Direktor John Ratcliffe sowie Steve Witkoff, Trumps Unterhändler für den Nahen Osten und Susie Wiles, die Stabschefin des Weißen Hauses.

Vance stellt Sachkenntnis von Präsident Donald Trump infrage

Benannt war der Chat "Houthi PC Small Group". Erstellt hatte ihn Waltz, der Goldberg auch, offenbar versehentlich, hinzugefügt hatte. Waltz erklärt den Zweck in der Gruppe: "Team – Einrichtung einer Prinzipiengruppe zur Koordinierung der Huthis, insbesondere für die nächsten 72 Stunden".

Video | Trump vorgeführt – Journalist überrumpelt US-Präsidenten
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Quelle: t-online

Vance äußerte darin auch deutliche Zweifel an der Bombardierung der Huthis, die mit dem Iran verbündet sind und die Hamas bei ihrem Angriff auf Israel unterstützt hatten. "Ich glaube, wir machen einen Fehler", schrieb der Vizepräsident. "Drei Prozent des US-Handels laufen über den Suezkanal. 40 Prozent des europäischen Handels. Es besteht die reale Gefahr, dass die Öffentlichkeit dies nicht versteht und nicht versteht, warum es notwendig ist. Der wichtigste Grund dafür ist, wie Präsident Trump sagte, ein Zeichen zu setzen."

Dabei stellte er auch die Sachkenntnis von Präsident Donald Trump zu der Thematik infrage. "Ich bin mir nicht sicher, ob dem Präsidenten bewusst ist, wie sehr dies seiner aktuellen Europa-Aussage widerspricht. Es besteht außerdem das Risiko eines moderaten bis starken Anstiegs der Ölpreise", schrieb Vance.

Hegseth: "Biden hat versagt"

Hegseth schrieb daraufhin, er verstehe die Bedenken und unterstütze es, sie Trump vorzutragen. Zudem erklärte er: "Ich denke, die Kommunikation wird so oder so schwierig – niemand weiß, wer die Huthis sind. Deshalb müssen wir uns auf Folgendes konzentrieren: "1) Biden hat versagt und 2) Iran finanziert."

Er betonte auch, dass es nichts bringe, zu warten: "Es geht hier nicht um die Huthis. Ich sehe zwei Dinge: 1) Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt, ein zentrales nationales Interesse; und 2) Wiederherstellung der Abschreckung, die Biden zunichtegemacht hat."

Emojis nach Bombardierung

Ab diesem Punkt war Vance offenbar überzeugt. "Wenn du meinst, wir sollten es tun, dann los. Ich hasse es einfach, Europa schon wieder aus der Patsche helfen zu müssen", schrieb er an Hegseth gerichtet. Der reagierte mit Zustimmung: "Vizepräsident: Ich teile Ihre Abneigung gegen europäische Trittbrettfahrerei voll und ganz. Es ist erbärmlich." Daraufhin stimmten die Beteiligten zu.

Kurz vor dem Angriff schrieb Vance: "Ich werde für den Sieg beten", zwei Mitglieder reagierten mit Gebets-Emoji.

Nach dem Angriff reagierte Waltz zunächst mit einer Faust, einer amerikanischen Flagge und Feuer. Zahlreiche weitere Chatteilnehmer reagierten mit Begeisterung. "Gute Arbeit, Pete und dein Team!!", schrieb Außenminister Rubio. Susie Wiles erklärte: "Ein großes Lob an alle – besonders an die im Einsatzgebiet und CENTCOM! Wirklich großartig. Gott segne euch." Steve Witkoff antwortete mit fünf Emojis: zwei betende Hände, einen angespannten Bizeps und zwei amerikanische Flaggen.

Verwendete Quellen
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