Wer ist der Maulwurf? Mit Lügendetektor: Trump und Musk suchen Leck in Ministerium

Das Pentagon untersucht interne Leaks, die sensible Militärinformationen betreffen. Auch Lügendetektoren könnten dabei zum Einsatz kommen.
Das US-Verteidigungsministerium hat Ermittlungen zu mutmaßlich unautorisierten Weitergaben vertraulicher Informationen begonnen. Dabei könnten auch Lügendetektortests zum Einsatz kommen, wie unter anderem "Fox News", "CNN" und "Sky News" berichten.
Demnach wurde die Untersuchung durch ein internes Memo angestoßen, das Joe Kasper, der Stabschef von Verteidigungsminister Pete Hegseth, am Freitag an die zuständigen Abteilungen versandte. Darin heißt es, die Leaks beträfen sensible Gespräche mit leitenden Personen im Pentagon und erforderten eine "sofortige und umfassende" Aufklärung. Polygraphen, also Lügendetektoren, könnten demnach "im Einklang mit geltendem Recht und den bestehenden Richtlinien" genutzt werden. Sollten Verdächtige identifiziert werden, werde der Fall an Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Anlass der Maßnahme sind unter anderem Medienberichte, wonach Elon Musk im Pentagon über mögliche Kriegsszenarien mit China informiert worden sei. Die "New York Times" berichtet, Musk habe Einsicht in militärische Planungen erhalten. Präsident Donald Trump dementierte dies scharf und erklärte, er würde solche Pläne niemandem zeigen. Auch das Pentagon hat die Berichte zurückgewiesen. Musk selbst bezeichnete die Vorwürfe auf X als "pure Propaganda" und erklärte: "Ich freue mich auf die Anklagen gegen jene im Pentagon, die böswillig falsche Informationen an die 'New York Times' weitergegeben haben. Sie werden gefunden werden."
Auch andere Ministerien suchen nach Maulwürfen
Neben dem Pentagon hat auch das Heimatschutzministerium unter der Leitung von Kristi Noem angekündigt, den Einsatz von Lügendetektortests auszuweiten. In einem Video hatte sie erklärt, man habe bereits zwei mutmaßliche Informanten identifiziert, die interne Abläufe an die Presse weitergegeben hätten. Diese Personen sollen strafrechtlich verfolgt werden.
Auch das US-Justizministerium prüft derzeit einen weiteren mutmaßlichen Fall von Datenweitergabe. Dabei gehe es um gezielte Leaks über die venezolanische Gang "Tren de Aragua", deren Mitglieder aus den USA abgeschoben wurden. In einer Stellungnahme warf Vizejustizminister Todd Blanche Teilen des Verwaltungsapparats vor, gezielt Falschinformationen zu streuen, um die Politik der Trump-Regierung zu sabotieren.
Während Lügendetektortests vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen sind, kommen sie in Sicherheitsüberprüfungen und bei Bundesbehörden regelmäßig zum Einsatz. Das US-Verfassungsgericht hatte 1998 entschieden, dass sie im militärischen Justizsystem nicht verwendet werden dürfen.
- foxnews.com: "Pentagon announces investigation into leaks, which could include polygraph tests" (Englisch)
- cnn.com: "Defense Department considers polygraph tests in leaks investigation" (Englisch)
- sky.com: "US defence staff could face lie detector tests in probe into leaks after Musk Pentagon visit" (Englisch)
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