Anhaltende Kämpfe Armee erobert Palast zurück: "Die Fahne ist gehisst"

Die Kämpfe im Sudan halten weiter an. Wie der Innenminister jetzt erklärt, hat die Armee ein Wahrzeichen in der Hauptstadt zurückerobert.
Die sudanesische Armee hat nach Regierungsangaben den Präsidentenpalast in Khartum von der Miliz RSF zurückerobert. "Die Fahne ist gehisst, der Palast ist zurück", schrieb der sudanesische Informationsminister Khaled al-Esir auf der Plattform Telegram. Ein Armeesprecher bezeichnete dies am Freitagmorgen als "Krönung unserer Erfolge". Auch mehrere Ministeriumsgebäude seien wieder unter der Kontrolle der Armee. Die RSF-Miliz äußerte sich zunächst nicht dazu.
Vorangegangen waren schwere Kämpfe in den vergangenen Tagen. Ein RSF-Sprecher sprach am Donnerstag von mehr als 600 Toten bei der Miliz. Das sudanesische Militär hatte bereits vor Wochen eine große Offensive gestartet, um die RSF aus der Hauptstadt Khartum zurückzudrängen. Die Eroberung des Präsidentenpalastes ist ein Signal für die Erfolge der Armee. Der Palast gilt als Symbol der Unabhängigkeit des Landes.
RSF will Gegenregierung etablieren
Im Sudan tobt seit bald zwei Jahren ein Machtkampf zwischen De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, dem Kommandeur der RSF (Rapid Support Forces). Nach UN-Angaben sind durch den Konflikt mittlerweile 12,9 Millionen Menschen vertrieben worden. Damit hat der Bürgerkrieg in dem nordostafrikanischen Land die weltweit größte Flüchtlingskrise ausgelöst.
Die RSF kontrolliert vorwiegend Gebiete im Westen des Landes, unter anderem die Region Darfur. Derzeit bemüht sich die RSF zusammen mit weiteren politischen und militärischen Gruppen um den Aufbau einer Gegenregierung in den von ihr eroberten Gebieten.
- Nachrichtenagentur dpa