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Selenskyj bei Trump: Experte nennt Gespräch im Weißen Haus Kalkül


Falle für Selenskyj
"Da ist ein Manuskript abgespielt worden"

Von dpa, t-online
01.03.2025 - 13:36 UhrLesedauer: 2 Min.
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Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Oval Office: Der US-Präsident habe seinen ukrainischen Kollegen in die Falle laufen lassen, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger. (Quelle: Pool/ABACA/imago-images-bilder)
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"Das ist kein Zufall, das ist keine Provokation": Die Erniedrigung von Selenskyj im Weißen Haus sei pures Kalkül gewesen, sagt ein Experte.

Nach dem Abbruch eines Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mehren sich Stimmen, die die USA als verlässlichen Partner der Ukraine infrage stellen. Der Kieler Politikwissenschaftler Joachim Krause sieht in der aktuellen Entwicklung eine Zäsur: "Die westliche Führungsmacht USA ist von der Fahne gegangen. Sie ist nicht mehr Teil der westlichen Gemeinschaft, der Gemeinschaft westlicher Demokratien", sagte Krause der Deutschen Presse-Agentur.

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Krause geht davon aus, dass es keine große Militärhilfe der USA mehr geben wird. Zudem sei entscheidend, ob die amerikanische Regierung das Starlink-Kommunikationssystem für die Ukraine abschaltet. Die Aussicht, durch diplomatische Bemühungen in Washington eine Kursänderung zu erreichen, hält er für wenig erfolgversprechend: "Ich glaube nicht, dass es viel Sinn ergibt, noch groß in Washington zu betteln." Stattdessen müsse sich Europa darauf einstellen, die Ukraine stärker zu unterstützen. Dazu gehöre auch, dass die ukrainische Regierung den Wehrdienst reformiert und jüngere Männer einzieht, um Personalengpässe auszugleichen.

"Da stand der Realitystar Donald Trump"

Der Kölner Politikwissenschaftler Thomas Jäger sieht in dem Eklat beim Treffen im Weißen Haus eine gezielte Strategie von Trump. "Da stand der Realitystar Donald Trump und hat genau das gemacht, was er kann: Vor der Kamera jemanden fertigmachen", sagte Jäger im Interview mit ntv.

Selenskyj sei in die Falle gelaufen. "Das ist kein Zufall, das ist keine Provokation. Da ist ein Manuskript abgespielt worden", sagte Jäger über das Treffen im Weißen Haus. Der US-Präsident machte seinem ukrainischen Kollegen vor laufenden Kameras schwere Vorwürfe und bezichtige ihn unter anderem, einen dritten Weltkrieg zu riskieren.

"Putins Mann im Weißen Haus"

Während des Treffens machte Trump Selenskyj öffentlich schwere Vorwürfe und warf ihm vor, einen dritten Weltkrieg zu riskieren. Laut Jäger steht Trump dabei unter starkem Einfluss Russlands. "Es ist sehr deutlich geworden, dass Trump mit seinem Vorhaben, diesen Krieg irgendwie zu beenden, nicht weiterkommt – weil Russland die Bedingungen diktiert." Jäger bezeichnet Trump als "Putins Mann im Weißen Haus", betont jedoch, dass dieses Verhältnis bei der US-Bevölkerung auf Skepsis stößt.

Angesichts dessen habe Trump die Erniedrigung geplant. "Er muss die Ukraine, er muss Selenskyj erniedrigen, um in den Vereinigten Staaten der Bevölkerung verkaufen zu können, dass er mit einem Vorschlag, diesen Krieg zu beenden, aufschlägt, der letztlich die Kapitulation der Ukraine bedeutet, die es – und das ist das Ergebnis dieses Abends – einfach nicht verdient habe, von den USA weiter unterstützt zu werden."

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur DPA
Transparenzhinweis

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