Hunderte Kriegsgefangene Ukrainische Kursk-Offensive durchbricht russische Frontlinien
![imago images 0800216294 imago images 0800216294](https://images.t-online.de/2025/02/I3qspq6Fxv3w/922x597:2985x1679/fit-in/1920x0/image.jpg)
Der ukrainischen Armee ist ein Vorstoß in der Region Kursk gelungen. Die Truppen haben russische Linien durchbrochen – und setzen sie nun von hinten unter Druck.
Der ukrainischen Armee ist nach Angaben der Regierung in Kiew ein bedeutender Vorstoß in der Region Kursk gelungen. Bei der Offensive durchbrachen die Streitkräfte südöstlich der besetzten Stadt Sudscha die russischen Frontlinien und rückten etwa fünf Kilometer auf russisches Gebiet vor. Eine Geodatenanalyse des US-amerikanischen "Institute for the Study of War" zeigt, dass sich die ukrainischen Truppen in einer bogenförmigen Bewegung hinter die russischen Linien manövriert haben und nun deren Stellungen von hinten bedrohen.
Russische Militärblogger zeigten sich anhand des plötzlichen Gebietsverlusts zu Händen der ukrainischen Armee besorgt. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass es mehrere Angriffe in der Region gegeben hätte, behauptete jedoch zugleich, dass man die Angriffswelle gestoppt habe. Unabhängig wurden diese Angaben derzeit nicht bestätigt.
Seit Beginn der Offensive in der russischen Grenzregion hat die Ukraine nach eigenen Angaben bereits über 900 russische Soldaten in Kriegsgefangenschaft genommen. Durch mehrere Gefangenenaustausche wurden so "mehrere hundert ukrainische Verteidiger, die in russischen Gefängnissen festgehalten wurden, nach Hause gebracht werden", erklärte ein Sprecher der ukrainischen Armee am Donnerstag. Der Austausch von Kriegsgefangenen ist einer der wenigen Bereiche, in denen die beiden Länder nach wie vor zusammenarbeiten.
Selenskyj über Kursk-Offensive
Wie wichtig die Offensive in der Region Kursk für die Ukraine ist, verdeutlicht Präsident Selenskyj am Mittwoch auf X. Dort schrieb er: "Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war“. Weiter hieß es, dass sich die Ukraine in nächster Zukunft nicht mehr aus der Region Kursk vertreiben ließe.
Die Ukraine kontrolliert weiterhin Teile der russischen Region Kursk, die sie im August vergangenen Jahres in einer überraschenden Offensive erobert hatte. Zeitweise hielten die ukrainischen Truppen dort mehr als 1.000 Quadratkilometer besetztes Gebiet. Seitdem versucht die russische Armee, die ukrainischen Einheiten zurückzudrängen – jedoch mit begrenztem Erfolg. Erstmals kamen in der Region Kursk auch nordkoreanische Soldaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine zum Einsatz.
- understandingwar.org: "Russian Offensive Campaign Assessment, February 6, 2025" (Englisch)
- fr.de: "Fast tausend russische Soldaten von der Ukraine gefangen genommen"