Newsblog zum Nahen Osten Offenbar Gespräche über französische Truppen in Syrien
Israelische Soldaten finden die Leiche einer Hamas-Geisel. Eine im Iran inhaftierte Journalistin ist wieder frei. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Offenbar Gespräche über französische Truppen in Syrien
2.33 Uhr: Angesichts der Spannungen zwischen der Türkei und den syrischen Kurden wird offenbar über den Einsatz von französischen und US-Soldaten an der nordsyrischen Grenze diskutiert. "Die USA und Frankreich könnten tatsächlich die gesamte Grenze sichern", zitierte der Sender TV5 Monde am Mittwoch die hochrangige Kurdenvertreterin Ilham Ahmed.
Man sei auf einen entsprechenden Militäreinsatz vorbereitet. Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte ebenfalls, es gebe entsprechende Verhandlungen. Wie fortgeschritten oder aussichtsreich diese waren, wurde jedoch zunächst nicht bekannt. Stellungnahmen der Türkei, der USA und Frankreichs lagen zunächst nicht vor.
Mittwoch, 8. Januar
Israels Armee: Tote Geisel im Gazastreifen geborgen
17.22 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Leiche einer Geisel im Gazastreifen geborgen. Es handle sich um einen arabischen Israeli im Alter von 53 Jahren, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Es gebe auch Funde seines ebenfalls entführten Sohns, die "ernste Besorgnis" um dessen Leben weckten.
Berichte über drei Tote bei Luftangriff im Westjordanland
13.50 Uhr: Bei einem israelischen Drohnenangriff im Westjordanland sind nach palästinensischen Medienberichten drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Für die Berichte gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die israelische Armee teilte lediglich mit, es sei eine "Terrorzelle" nahe Tamun angegriffen worden. Ein Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte über getötete Kinder.
Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa handelte es sich um Kinder im Alter von neun und zehn Jahren sowie um einen 23-Jährigen. Das palästinensische Außenministerium in Ramallah sprach von einem "abscheulichen Verbrechen" der israelischen Armee.
Iran lässt italienische Journalistin frei
11.38 Uhr: Die vor knapp drei Wochen im Iran festgenommene italienische Journalistin Cecilia Sala ist nach Angaben der Regierung in Rom von den iranischen Behörden freigelassen worden. Die 29-Jährige ist bereits mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Italien, teilt das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Lesen Sie hier, was Sala aus ihrer Gefangenschaft berichtet.
Gaza-Geiseln: Trump erneuert "Höllen"-Drohung
0.52 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Druck für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort von der Hamas festgehaltenen Geiseln erhöht. "Im Nahen Osten wird die Hölle losbrechen, und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird, offen gesagt, für niemanden gut sein", wenn die Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zurück seien, sagte er vor Journalisten in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Wer außer der Hamas gemeint war, sagte Trump nicht und nannte wie schon bei einer ähnlichen Äußerung Anfang Dezember keine weiteren Details.
Trumps Kandidat für das Amt des US-Gesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, äußerte sich in Mar-a-Lago optimistisch, dass bei der derzeitigen Verhandlungsrunde in Katar eine Einigung zwischen Israel und der Hamas vor dem 20. Januar erreicht werden könne. "Nun, ich denke, wir machen große Fortschritte, und ich möchte nicht zu viel verraten, denn ich denke, sie leisten in Doha wirklich gute Arbeit", sagte Witkoff. Er werde am Mittwoch nach Doha zurückreisen und sei zuversichtlich, dass es zur Amtseinführung "einige gute Dinge im Namen des Präsidenten" zu verkünden geben werde.
Mitglieder der Terrororganisation Hamas und weiterer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 in Israel rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere verschleppt. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere Menschen, die neben der israelischen auch etwa die deutsche oder die US-amerikanische Staatsbürgerschaft haben.
Neue syrische Regierung setzt auf schwimmende Kraftwerke
0 Uhr: Nach dem Umsturz in Syrien sollen zwei Kraftwerksschiffe aus der Türkei und aus Katar die Stromerzeugung in dem Krisenstaat ankurbeln. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen die Schiffe zusammen rund 800 Megawatt Strom liefern – etwa die Hälfte der derzeitigen Gesamtleistung. Die neue Führung bemühe sich zudem um die Reparatur des kriegsbedingt stark beschädigten Stromnetzes, hieß es.
Eine Bestätigung aus dem Golfemirat Katar oder der Türkei gab es dafür zunächst nicht. Um welche Kraftwerkstypen es sich handelt und wer die Finanzierung übernehmen soll, blieb ebenfalls unklar.
Die neue Regierung geht aus der islamistischen Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hervor, die den Langzeitmachthaber Baschar al-Assad vor gut einem Monat gestürzt hatte. Das Land bleibt nach dem Bürgerkrieg zersplittert und konfessionell gespalten. Für Millionen Syrerinnen und Syrer weckte Assads Sturz aber auch große Hoffnung auf einen Neubeginn.
Mittwoch, 8. Januar 2025
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters