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Sachsen: Pleitewelle droht wegen gesperrter Elbbrücke in Bad Schandau


Firmen schlagen in Sachsen Alarm
Pleitewelle droht wegen gesperrter Brücke

Von t-online, wan

Aktualisiert am 09.01.2025 - 08:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Gesperrte Brücke in Bad Schandau (Symbolbild): Auch die B101-Brücke in Großenhain muss nun gesperrt werden.Vergrößern des Bildes
Gesperrte Brücke in Bad Schandau: Sie teilt den Ort in zwei Hälften, die Wirtschaft leidet. (Quelle: dpa/Daniel Wagner)
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Eine gesperrte Brücke teilt einen Ort in Sachsen. Das hat inzwischen große Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Eine marode Brücke ist in Sachsen nicht nur der Grund für Missmut bei Einwohnern, sondern auch für einen Rückgang der lokalen Wirtschaftskraft. In Bad Schandau musste im November 2024 die Elbbrücke gesperrt werden. Sie ist eine wichtige Verbindung zwischen der Kreisstadt Pirna und der tschechischen Stadt Děčín. Schlimmer noch: ohne sie ist Bad Schandau zweigeteilt.

Und die Teilung wird wohl noch anhalten. Der MDR berichtet, dass Experten aus dem sächsischen Infrastrukturministerium nicht von einer Wiedereröffnung in diesem Jahr ausgehen. Eine Behelfsbrücke dürfte erst 2026 nutzbar sein. Noch laufen Vermessungen, in drei Wochen könne man mit Planungen beginnen, so Mobilitätschef Stephan Berger gegenüber dem MDR.

Zwei Drittel der Firmen melden Umsatzrückgang

Das werden Firmen in der Region nicht gerne hören. Fast ein Drittel der örtlichen Unternehmen bangt um die wirtschaftliche Existenz, berichtet die Industrie- und Handelskammer. In einer Umfrage vor Ort gaben 61 Prozent der teilnehmenden Firmen an, dass ihre Umsätze seit der Sperrung der Brücke zurückgegangen seien. Neun Prozent sagten, dass sie bereits Personal verloren haben. Wegen der Sperrung müssen lange Wege in Kauf genommen werden, bis zu 50 Kilometer.

Die Fahrzeiten wirken sich nicht nur auf Mitarbeiter aus, sondern auch auf die Transportkosten. "Das macht deutlich, dass wir in einer Situation sind, die über das hinausgeht, was wir durch Hochwasser und Brandsituationen kennen", sagte IHK-Chef Lukas Rohleder. Die Firmen hätten Liefer- und Produktionspläne angepasst und würden Fahrzeuge auf beiden Elbseiten einsetzen. An der Umfrage nahmen 400 der angeschriebenen 4.000 Firmen teil.

Neubau kostet bis zu 100 Millionen Euro

Die Kreisverwaltung will jetzt zumindest mehr Personenfähren einsetzen. Das kündigte Michael Geisler (CDU) laut MDR an. Bislang sind diese für Einwohner und Pendler kostenlos. Autofahrer müssen weiterhin 20 Kilometer nach Pirna fahren, wo sich die nächste Brücke befindet.

Der dauerhafte Ersatzneubau der Elbquerung in Bad Schandau wird nach Bergers Angaben etwa 70 bis 100 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen die Kosten für den anschließenden Brückenteil über die Bahntrasse DresdenPrag sowie etwaige Abrisskosten. Die gesperrte Brücke droht zwar nicht einzustürzen, es gibt aber massive Schäden an der Bausubstanz. Noch laufen Untersuchungen zum Zustand des Betons und der Tragfähigkeit, sie sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

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