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Newsblog zum Nahen Osten
Generalstaatsanwältin will gegen Netanjahus Frau ermitteln


Aktualisiert am 27.12.2024 - 14:12 UhrLesedauer: 15 Min.
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Benjamin und Sara Netanjahu (Archivbild): Gegen die Frau des israelischen Premierministers soll ermittelt werden. (Quelle: IMAGO/ /imago)
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Eine Rakete aus dem Jemen wird in Israel abgefangen. Asma al-Assad soll schwer erkrankt sein. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Israels Armee in Klinik im Gazastreifen im Einsatz

14.01 Uhr: Israels Armee ist nach israelischen und palästinensischen Angaben seit dem Morgen in einer Klinik im Gazastreifen im Einsatz. "Das Kamal-Adwan-Krankenhaus dient als Hochburg der Hamas-Terroristen im Norden Gazas", heißt es in einer Mitteilung der Armee. Israelische Einsatzkräfte gingen dort und in der Umgebung gegen die Organisation vor. Sie nutze das Krankenhaus für militärische Aktivitäten und als Versteck.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sagte, Israel habe das medizinische Personal und Patienten aufgefordert, das Krankenhaus in Beit Lahia zu verlassen. Die Armee habe rund 170 Menschen im Hof der Klinik versammelt und Dutzende verhaftet. Die Kommunikation mit den anderen Betroffenen sei abgebrochen. Ihr Schicksal sei unbekannt. Palästinensische Berichte sprachen von 350 Menschen, darunter 170 Mitarbeiter der Klinik, die sich im Hof hätten versammeln müssen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel greift bei libanesisch-syrischem Grenzübergang an

11.56 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am frühen Morgen im Libanon nahe einem Grenzübergang zu Syrien angegriffen. Ziel sei Infrastruktur der Hisbollah gewesen, die nach Militärangaben von der Schiitenmiliz zum Waffenschmuggel genutzt wurde. Die Luftwaffe griff demnach nahe dem Grenzübergang bei Dschanta in der Bekaa-Ebene an. Das Militär wirft der Hisbollah vor, zivile Infrastruktur für "terroristische Aktivitäten" zu nutzen.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtet, israelische Kampfflugzeuge hätten mehrere Ziele in der Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze im Osten des Landes angegriffen. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten die Angriffe.

Frau bei Messerangriff in Israel getötet

10.41 Uhr: In Israel hat ein Palästinenser eine Frau bei einem Messerangriff getötet. Die ältere Frau sei zunächst nach Wiederbelebungsmaßnahmen bewusstlos und mit Stichwunden in ein Krankenhaus gebracht worden, teilt der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Klinik stellte eigenen Angaben zufolge bei ihrer Ankunft den Tod der Frau fest.

Israels Polizei spricht von einem Terrorangriff. Einsatzkräfte hätten den Tatverdächtigen "neutralisiert" und festgenommen, teilt sie weiter mit. Laut dem israelischen Rettungsdienst Zaka wurde der Mann schwer verletzt. Israelische Medien berichten, Sicherheitskräfte hätten den Palästinenser nach der Tat in Herzlija nördlich von Tel Aviv angeschossen. Polizeiangaben zufolge soll der 28-Jährige aus dem Westjordanland stammen.

Israel kritisiert deutschen Botschafter Seibert nach X-Post

10.31 Uhr: Israels Außenministerium kritisiert den deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nach einem Post über womöglich an Unterkühlung gestorbenen Säuglingen im Gazastreifen. Ein Sprecher des Außenministeriums wirft Seibert vor, sich dabei nicht auf verifizierte Fakten, sondern Annahmen gestützt zu haben. "Es wurde bereits so oft bewiesen, dass Ärzte in Gaza Hamas-Propaganda statt Fakten veröffentlichen", schreibt der Sprecher auf der Plattform X am späten Donnerstagabend.

Seibert hatte am Donnerstag auf der Plattform X geschrieben: "Wenn Berichte über drei in Gaza erfrorene Babys uns nicht bewegen, dann verstehen wir nicht die Geburt in einer Krippe in Bethlehem oder das Licht Chanukkas." In einem weiteren Post räumte er ein, dass er nicht genau wisse, was vorgefallen sei, sich aber vorstellen könne, dass ein schwaches Neugeborenes angesichts der derzeitigen Bedingungen im Gazastreifen an Unterkühlung sterben könne. Dies hätten auch Ärzte im Gazastreifen gesagt. "Und ich glaube nicht, dass sie alle lügen."

Israel wehrt Angriff aus dem Jemen ab

3.30 Uhr: Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden. Der Vorfall ereignete sich kurz nach einem Gegenschlag der israelischen Luftwaffe auf Ziele im Jemen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober 2023 greift die ebenfalls mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an. Bei dem jüngsten Gegenschlag Israels attackierte die Luftwaffe nach eigenen Angaben Infrastruktur der Huthi am internationalen Flughafen in Sanaa sowie Bereiche in Häfen, darunter in Hudaida. Dazu auch in zwei Kraftwerken. Israel sei entschlossen, den "Arm der iranischen Achse des Bösen" abzuschneiden, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Abend.

Donnerstag, 26. Dezember

Vereinte Nationen kritisieren israelischen Angriff auf Jemen

23.32 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) haben die Eskalation zwischen Israel und dem Jemen scharf kritisiert. "Die heutigen israelischen Luftangriffe auf den internationalen Flughafen von Sanaa, Häfen am Roten Meer und Kraftwerke im Jemen sind besonders alarmierend", sagt der Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei einer Pressekonferenz. Er zeigt sich zudem besorgt über die Gefahr einer weiteren regionalen Eskalation. Israel hatte nach eigenen Angaben mehrere Ziele der mit dem Iran verbündeten Huthi-Bewegung im Jemen angegriffen, darunter den internationalen Flughafen von Sanaa. Laut Huthi-Medien wurden bei den Angriffen mindestens sechs Menschen getötet.

Israels Generalstaatsanwältin will Ermittlungen gegen Netanjahus Frau

22.25 Uhr: Israels Generalstaatsanwältin fordert örtlichen Medienberichten zufolge Ermittlungen gegen die Ehefrau von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Hintergrund ist der Verdacht, dass Sara Netanjahu die Justiz behindert und Zeugen beeinflusst haben soll, wie mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Büro von Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara berichten.

Konkret geht es um Vorwürfe, wonach Sara Netanjahu unter anderem angewiesen haben soll, Demonstranten zum Haus einer wichtigen Zeugin im Strafprozess gegen ihren Ehemann zu schicken, um die Frau zu schikanieren. Die Zeugin erstattete laut israelischen Medien Anzeige gegen Netanjahus Frau. Sie soll zudem auch versucht haben, auf diese Weise Staatsanwälte einzuschüchtern.

Ein Fernsehbericht des israelischen Senders Channel 12 hatte jüngst Textnachrichten zwischen Sara Netanjahu und einer im vergangenen Jahr verstorbenen Beraterin ihres Mannes veröffentlicht, aus denen die Anschuldigungen hervorgehen sollen.

Gegen den Ministerpräsidenten läuft seit mehr als vier Jahren ein Korruptionsprozess. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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