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Syrien: Bildungsminister will Schulrecht für Mädchen erhalten


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Newsblog zum Nahen Osten
Minister: Mädchen sollen in Syrien Schulrecht behalten


Aktualisiert am 19.12.2024 - 21:44 UhrLesedauer: 12 Min.
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Kinder auf einem Schulhof: An der Bildung für Mädchen wollen Syriens neue Machthaber nichts ändern. (Quelle: IMAGO/Juma Mohammad)
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Das syrische Bildungssystem soll weiter offen sein für Frauen. Der Irak lehnt die Aufnahme syrischer Soldaten ab. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Mehr US-Soldaten in Syrien stationiert als bislang bekannt

21.39 Uhr: In Syrien sind derzeit mehr US-Soldaten stationiert als bislang bekannt. Das US-Verteidigungsministerium korrigierte seine bisherigen Angaben dazu und teilte mit, momentan seien rund 2.000 amerikanische Soldaten in dem Land. Zuvor hatte das Ministerium stets von 900 Soldaten gesprochen, die in Syrien stationiert seien – zum Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in der Region.

Der Sprecher des Pentagons, Pat Ryder, sagte, 900 Soldaten seien für einen längerfristigen Einsatz von jeweils etwa neun bis zwölf Monaten in Syrien. Die zusätzlichen Kräfte seien Truppen zur vorübergehenden Rotation, die jeweils nur für einen bis drei Monate dort seien, um jede Art von neuen Anforderungen im Zusammenhang mit der IS-Mission zu erfüllen.

Auf Nachfragen erklärte Ryder, die höhere Zahl amerikanischer Soldaten sei bereits "seit einer Weile" in Syrien, definitiv seit der Zeit vor dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Erst jetzt sei die Diskrepanz der Zahlen jedoch intern aufgefallen.

Neuer Bildungsminister: Mädchenbildung bleibt unangetastet

19.01 Uhr: Die neuen islamistischen Machthaber in Syrien wollen nach eigenen Angaben die Mädchenbildung nicht antasten. Das Recht auf Schule sei nicht auf ein Geschlecht begrenzt, sagt der neue Bildungsminister Mohammed al-Kadri in Damaskus. "In unseren Schulen gibt es vielleicht mehr Mädchen als Jungen."

Die Trennung nach Geschlechtern nach der Grundschule werde jedoch beibehalten, dies habe es schon immer gegeben. Der Islam und das Christentum würden weiter in der Schule gelehrt. "Die Bildung ist für das syrische Volk eine rote Linie", sagt Kadri. "Sie ist wichtiger als Essen und Trinken." Das syrische Bildungssystem gilt auch nach 13 Jahren Bürgerkrieg als eines der besten in der Region. Einige Syrer befürchten, dass die neuen Machthaber eine streng islamische Gesellschaftsordnung wie etwa in Afghanistan einführen könnten.

Hunderte demonstrieren für Demokratie und Frauenrechte

18.39 Uhr: Anderthalb Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad wird weiter um die künftige Ausrichtung des Landes gerungen. In Damaskus demonstrierten am Donnerstag hunderte Menschen für Demokratie und Frauenrechte. In den Kurdengebieten im Nordosten des Landes fanden indes Proteste gegen pro-türkische Kräfte statt. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte, die "Flamme der Hoffnung" in Syrien dürfe nicht verlöschen.

"Wir wollen eine Demokratie, kein religiöses System", riefen die Frauen und Männer auf dem zentralen Umayyaden-Platz in Damaskus. Einige der Demonstranten in der syrischen Hauptstadt hielten Schilder mit der Aufschrift "Keine freie Nation ohne freie Frauen" in die Höhe.

Sowohl Männer als auch Frauen müssten eine Rolle beim Aufbau des neuen Syriens spielen, sagte die 50-jährige Demonstrantin Madschida Mudarres der AFP. Die Zeit des Schweigens sei nun vorbei, betonte sie mit Blick auf die mehr als 50-jährige Herrschaft der Assad-Familie.

Irak will geflüchtete syrische Soldaten zurückschicken

13.57 Uhr: Der Irak will offiziellen Angaben zufolge aus Syrien geflüchtete Soldaten dorthin zurückschicken. Das Land wolle mit der Rückführung beginnen, teilt ein Sprecher des irakischen Innenministeriums mit.

Während der Rebellen-Offensive waren im Dezember etliche Soldaten der syrischen Armee in den Irak geflohen. Das Land habe mehr als 2.000 Betroffene aufgenommen, heißt es aus irakischen Armeekreisen.

Arabischen Medien zufolge wurden die syrischen Soldaten in provisorischen Lagern in Grenznähe untergebracht. Die Mehrheit von ihnen soll demnach um die Rückkehr nach Syrien gebeten haben.

Schulze: Sollten Neuanfang in Syrien aktiv mitgestalten

9.19 Uhr: Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat dazu aufgerufen, den Neuanfang in Syrien nach dem Machtwechsel dort aktiv mitzugestalten. "Das ist ein Fenster, was jetzt offen ist und wo wir Einfluss nehmen wollen, dass es in die richtige Richtung geht", sagte Schulze im Berlin Playbook Podcast des Magazins "Politico". Sie sehe Chancen dafür.

Anders als die Taliban in Afghanistan zeige sich die in Syrien nun dominierende islamistische HTS-Miliz kooperativ, so die Ministerin: "Der große Unterschied zu vielen anderen ist, dass sie unsere Unterstützung wollen." Dies unterscheide sie von den Taliban, die "ganz klar ideologiegetrieben" vorgingen.

Trotzdem sei man nicht naiv, sondern gehe mit Blick auf Syrien "Schritt für Schritt vor", stellte Schulze klar. Die Ministerin sprach sich gegen pauschale Forderungen nach einer raschen Rückkehr syrischer Geflüchteter in ihre Heimat aus, die etwa von Unionspolitikern jüngst vorgetragen wurden.

Mittwoch, 18. Dezember 2024

CSU stellt Forderung für Gespräche mit syrischen Machthabern

13.17 Uhr: Die CSU im Bundestag dringt darauf, dass bei weiteren Kontakten der Bundesregierung mit den neuen Machthabern in Damaskus auch die Ausreise und Abschiebung von Syrern aus Deutschland angesprochen wird. Es sei "unabdingbar, dass die Frage der Migration und damit auch die Rückführungen in einem Zusammenhang auch mit möglicher Aufbauhilfe verbunden sind", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in Berlin.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und afp
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