Brasilien Acht Millionen Menschen aus der Armut geholt
Mit einer großen Anstrengung werden Millionen Brasilianer aus der Armut geholt. Präsident Lula will das Land langfristig von der Hungerkarte streichen.
In Brasilien sind in einem Jahr 8,7 Millionen Menschen aus der Armut geholt worden. Die Zahl der Armen sank zwischen 2022 und 2023 von 67,7 Millionen auf 59 Millionen, wie das brasilianische Institut für Geografie und Statistik (IBGE) mitteilte. Auch aus der extremen Armut konnten im gleichen Zeitraum rund 3,1 Millionen Brasilianer geholt werden.
In absoluten Zahlen sank die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen von 12,6 Millionen auf 9,5 Millionen. Es ist der niedrigste Stand von Armut und extremer Armut seit Beginn der IBGE-Aufzeichnungen 2012.
Das IBGE verwendete zur Messung die von der Weltbank definierte Armutsgrenze, die alle Menschen berücksichtigt, die weniger als 665 Reais (ca. 104 Euro) pro Monat erhalten. Menschen, die bis zu 209 Reais (ca. 33 Euro) im Monat erhalten, werden als extrem arm eingestuft.
Die Armut wurde einem IBGE-Analysten zufolge durch Sozialprogramme und die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt verringert. Die Arbeitseinkommen seien zwischen 2022 und 2023 um 7,1 Prozent gestiegen und zugleich habe eine größere Anzahl von Familien von Programmen wie der Familiensozialhilfe "Bolsa Familia" profitiert, zitierte das Nachrichtenportal UOL den Analysten André Simões.
Lula: "Brasilien von der Hungerkarte befreien"
Der Kampf gegen Hunger und Armut gehört zu den Prioritäten von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Bereits in seinen ersten Amtszeiten (2003 bis 2010) holte Lula Millionen Brasilianer aus der Armut. "Brasilien von der Hungerkarte zu befreien und eine Mittelklassegesellschaft zu schaffen, in der jeder in Würde lebt. Das ist es, was ich gerne sehen würde", sagte Lula zu den veröffentlichten Zahlen. Auch auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro setzte Lula das Thema ganz oben auf die Agenda und gab den Startschuss einer globalen Allianz gegen Hunger und Armut.
- Nachrichtenagentur dpa