Einsatz des "Storm Shadow" Ukraine schießt wohl britische Marschflugkörper auf Russland
Laut Medienberichten nutzt das ukrainische Militär erstmals britische Marschflugkörper. Schon gestern war über die Verwendung neuer Waffen berichtet worden.
Die Ukraine hat laut britischen Medienberichten erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert. Das berichteten unter anderem die "Financial Times" und der "Guardian" unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen.
Das britische Verteidigungsministerium wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer geäußert.
Medien: USA erlaubt Ukraine Nutzung von ATACMS
Der "Telegraph" berichtete, es seien Trümmerteile der Marschflugkörper in dem Ort Marjino im russischen Gebiet Kursk knapp 45 Kilometer entfernt von der Grenze gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Marschflugkörper abgeschossen worden. Er nannte aber keine Details.
Erst kürzlich hatten die USA der Ukraine nach Medienberichten gestattet, Waffen mit größerer Reichweite aus US-Produktion gegen Ziele in Russland einzusetzen. Die Ukraine schoss nach Darstellung Moskaus sechs ATACMS-Geschosse auf russisches Territorium.
Was für eine Waffe ist der Typ Storm Shadow?
Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Marschflugkörper.
Der Hauptunterschied zwischen Raketen und Marschflugkörpern ist die Antriebsart: Während die Rakete nur beim Start angetrieben wird, hat der Marschflugkörper einen eigenen Antrieb. Dadurch können Waffen wie der Storm Shadow auch nach dem Abschuss gelenkt werden.
Die Ukraine verteidigt sich im dritten Jahr gegen einen Angriffskrieg Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei. Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.
- Nachrichtenagentur dpa