In der Schweiz Rechtsextremist Sellner wird an der Grenze zurückgewiesen
In Deutschland wurde er bereits mit einem Einreiseverbot belegt. Nun wurde der Rechtsextremist Martin Sellner auch an der Schweizer Grenze zurückgewiesen.
Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner ist bei einem versuchten Grenzübertritt in die Schweiz von der Polizei angehalten worden. Am deutsch-schweizerischen Grenzübergang Konstanz-Kreuzlingen filmte er die Szenen und zeigte sie live im Internet. Das Schweizer Bundesamt für Polizei hatte am 11. Oktober eine befristete Einreisesperre gegen Sellner verhängt. Laut Polizei erfolgte dieser Schritt, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
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Die Polizei im Kanton Thurgau bestätigte, dass ein 35-jähriger Mann angehalten und für weitere Überprüfungen mitgenommen wurde. Auf dem Polizeiposten wurde ihm das Einreiseverbot eröffnet, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Behörden hatten Kenntnis von einer möglichen Veranstaltung der rechtsextremen Schweizer Gruppierung "Junge Tat" mit Sellner im Raum Konstanz-Kreuzlingen und waren entsprechend vorbereitet.
Deutsches Einreiseverbot von Gericht aufgehoben
Auch in Deutschland wurde eine Einreisesperre gegen Sellner verhängt. Deren Umsetzung wurde jedoch nach seiner gerichtlichen Beschwerde zunächst aufgeschoben. Sellner ist der Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich. Zuletzt besuchte er deutsche Städte, um aus seinem Buch "Remigration" zu lesen.
Wenn Rechtsextremisten den Begriff "Remigration" verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. Behörden versuchen meist, solche Veranstaltungen zu unterbinden, teils mit Erfolg. In Neulingen in Baden-Württemberg stoppte die Polizei im August eine Lesung und sprach ein Aufenthaltsverbot für Sellner aus, um Straftaten zu verhindern.
Sellner gilt als eine der zentralen Köpfe der rechtsextremen Bewegung im deutschsprachigen Raum. Er gehört zum Umfeld des bekannten Neo-Faschisten Götz Kubitschek. Mehr zu Kubitschek und seinem Umfeld lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa