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Ungarn bestellt deutsche Botschafterin ein


"Kritische Bemerkungen"
Ungarn bestellt deutsche Botschafterin ein

Von dpa, tos

03.10.2024Lesedauer: 1 Min.
Ungarns Premierminister Orbán: Ungarn hat die deutsche Botschafterin Julia Gross einbestellt.Vergrößern des Bildes
Ungarns Premierminister Orbán: Ungarn hat die deutsche Botschafterin Julia Gross einbestellt. (Quelle: IMAGO/Alessandro Bremec)
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Die deutsche Botschafterin in Ungarn wurde wegen kritischer Äußerungen einbestellt. Sie hatte Bedenken zur ungarischen Politik geäußert.

Ungarn hat die deutsche Botschafterin Julia Gross einbestellt. Sie soll sich kritisch über die ungarische Regierung geäußert haben. Außenminister Peter Szijjarto warf ihr Einmischung in innere Angelegenheiten vor.

Gross hatte am Mittwoch bei einer Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit gesprochen. Es gebe eine "ganze Serie von Vorfällen, Theorien, Maßnahmen und Provokationen, die (...) Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit Ungarns aufkommen lassen", sagte sie laut Berichten ungarischer Medien.

Gross ließ kein gutes Wort an Viktor Orbán

Gross kritisierte den Berichten zufolge vor allem die Reisen des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban in die Ukraine, Russland, China und die USA, die Orban selbst als "Friedensmission" bezeichnet hatte. Der Ministerpräsident hatte die EU-Partner mit der Reise direkt zu Beginn des ungarischen Ratsvorsitzes am 1. Juli massiv verärgert. Orban traf neben dem russischen Präsident Wladimir Putin und Ex-US-Präsident Donald Trump auch den chinesischen Staatschef Xi Jinping.

Außerdem kritisierte Gross wohl die ungarische Blockade zur Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato als "Farce". Sie gehe davon aus, dass sich die ungarischen Wähler unabhängig von ihren politischen Überzeugungen immer öfter fragten, inwiefern ihre Regierung noch ihren Interessen diene und ihr Leben verbessere, sagte die Botschafterin den Berichten zufolge weiter. Die ungarische Regierung habe "den Weg der Freundschaft" mit Deutschland verloren.

Bereits im Juli war die ungarische Absage an einen Budapest-Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als Ausdruck der Spannungen zwischen Berlin und Budapest angesehen worden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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